Dienstag, 10. Dezember 2019

(K)ein Blick in die Zukunft

Schon zwischen dem vorhergehenden und dem aktuellen Konzert der Freien Klänge lagen drei Monate – und nun gibt es auch für die nächsten Monate noch keine Ankündigung. Wie wird es mit den Freien Klängen weitergehen? „Ich kann es heute noch nicht sagen“, teilte Warnfried Altmann den Besuchern des Dezember-Konzertes mit. Wie immer geht es ums Geld, denn leider trägt sich die Konzertreihe noch nicht von allein. „Die Anträge für Fördergelder sind gestellt und wir schauen mit guter Hoffnung in die Zukunft“, so Altmann.

Wenn es etwas neues gibt, neue Termine, Konzerthinweise, dann erfahren Sie es auf der Webseite der Festung Mark, aus dem Newsletter von Warnfried Altmann und selbstverständlich auch hier. Schauen Sie gelegentlich rein und geben Sie gern auch die Information weiter, was es bei den Freien Klängen für wunderbare Konzerte gibt. Abseits des Mainstream, mit toller Musik, wunderbaren Musikern und einer Konzertatmosphäre, bei der man den Musikern sehr nahe ist. Und bringen Sie am Besten beim nächsten Mal noch ein paar Freunde und Bekannte mit.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Hotel Bossa Nova

Hotel Bossa Nova brachte mit Bossa- und Samba-Klängen Wärme in das hinter den dicken Mauern der Magdeburger Festung liegende „Stübchen“.
Liza da Costa – Gesang
Tilmann Höhn – Gitarre
Alexander Sonntag – Bass
Wolfgang Stamm – Schlagzeug

Bereits während Liza da Costa das Publikum begrüßt, wird sie von Tilmann Höhn mit groovigen Gitarrenriffs begleitet. Schon in den ersten Liedern begeistert die Sängerin mit warmen Klängen, mit Liedern, in denen sie Geschichten erzählt. Etwa Strada amarela, der gelbe Weg, der durch das Land führt,  oder ein Lied dessen Titel sie mit „ich gehöre nicht dazu“ übersetzte und das sie ihren Eltern widmete, die als Fremde nach Deutschland kamen. Ein sehr gefühlvolles und zärtliches Lied.

Donnerstag, 19. September 2019

Vorschau Dezember: Hotel Bossa Nova

Am Sonntag, dem 1. Dezember 2019 um 19 Uhr beginnt in der Festung Mark das nächste Konzert der Freien Klänge: Dann mit dem Hotel Bossa Nova. Bitte beachten: Der Konzerttermin liegt diesmal nicht auf dem zweiten, sondern dem ersten Sonntag des Monats.
Liza da Costa Gesang
Tilmann Höhn – Gitarre
Alexander Sonntag – Bass
Wolfgang Stamm – Schlagzeug

In Magdeburg präsentiert Hotel Bossa Nova ihr bei Enja erschienenes Album "Little Fish". Die Bossa-Nova-Klänge werden dabei ebenso von der portugiesisch-indischen Sängerin Liza da Costa mit ihrer einfühlsamen Stimme geprägt wie von ihren Instrumentalisten. Der Abend verspricht interessant zu werden. Ihre Musik bezeichnen die vier Musiker als European contemporary Jazz- and Fado-flavoured Bossa Nova. Und hört man in die Tonbeispiele auf der Bandwebseite herein, dann ertönt eine fröhliche Musik, die Schwung in die Dezembertage (der 1. Dezemer ist übrigens auch der Erste Advent!) bringen wird. Mal etwas anderes als Weihnachtslieder, obwohl ich den Musikern auch zutrauen würde, kurzentschlossen auch Weihnachtslieder mit ins Programm zu nehmen (dann aber bitte nicht das zu Tode gedudelte "Feliz Navidad"!). Ich freue mich auf das Konzert.



Über sich selbst schreiben die Musiker:
Hotel Bossa Nova sind musikalische Globetrotter, abenteuerlustige und stets neugierige Grenzgänger des World Jazz, die in die unterschiedlichsten stilistischen Sphären einzutauchen verstehen. Auch auf „Little Fish“, dem sechsten Studioalbum, hebt das Jazzquartett aus Wiesbaden einmal mehr starre Genre-Grenzen kunstvoll auf. Neben dem Bossa Nova fließen Samba, Fado und andere Elemente des Latin Jazz, aber auch des Cool Jazz und des klassischen Jazz in ihre aufregenden Kompositionen, in denen die stilistischen Elemente auf wundervolle Weise ineinander fließen und verschwimmen. Die portugiesisch-indische Sängerin Liza da Costa glänzt als strahlendes Energiebündel und vitale Impulsgeberin der Formation, die mit Tilmann Höhn (Gitarre), Wolfgang Stamm (Schlagzeug, Percussion) und Alexander Sonntag (Kontrabass) über drei improvisationsstarke und punktgenau miteinander harmonierende Individualisten verfügt. Für „Little Fish“ haben Hotel Bossa Nova einige Gäste ins Studio geladen, die den Aufnahmen durch Rhodes und Piano, EGitarre und zusätzlichen Gesang eine wohltemperierte sommerliche Atmosphäre verleihen. Neben der stilistischen Vielfalt, die vom zum Popsong gebündelten Samba („Peixinho“) über komplexe Rhythmen voller Volten und Wendungen („Perguntas“) bis hin zum melancholischen Fado („Rosa Morena“) reicht, bestechen die Songs auch durch humorvolle, poetische Texte, die Alltagsgeschichten und philosophische Fragen ebenso umfassen wie reine Lautmalerei. Hotel Bossa Nova, hierzulande schon lange kein Geheimtipp mehr, gehören sicherlich auch zu den aufregendsten europäischen Livebands des World Jazz.

Sonntag, 15. September 2019

Drees – Bauer – Morgenstern

Die neue Saison der Freien Klänge in der Festung Mark begann mit einem Konzert voller musikalischer Experimente, von drei Musikern, die mit Können und Spielfreude schon jeder für sich den Abend füllen könnten. Sie zusammen zu hören war ein Erlebnis, das aber auch Konzentration und ein Mitdenken, vielleicht besser: ein Mitfühlen der musikalischen Ideen erforderte.
Simon Jakob Drees – Violine und Stimme
Matthias Bauer – Kontrabass und Stimme
Tobias Morgenstern – Akkordeon
Simon Jakob Drees, Christian Morgenstern und
Matthias Bauer (von links) in der Festung Mark
Simon Jakob Drees, Initiator und Ideengeber des Trios, greift zu seiner Violine, doch statt mit dem Geigenbogen beginnt er das Konzert mit seiner Stimme. Mit Obertongesang, der bald darauf von Bass und Akkordeon leise begleitet wird. Als er dann doch mit dem Bogen über die Saiten streicht, dann anscheinend nur, um sich für seine vokalen Töne Anregungen von der Violine zu holen.

Matthias Bauer entlockt derweil seinem Bass ungeahnt hohe Töne, wenn er die Saiten unterhalb des Steges streicht oder die Saiten mal mit dem Bogen anschlägt, mal mit dem Griff des Bogens Geräusche auf dem Instrument erzeugt. Da ist der Bass mehr Percussion- als Streichinstrument.

Tobias Morgenstern, der Meister auf dem Akkordeon, ist in seinem Element, wenn es um französisch klingende Einflüsse der Musik geht, und ist zugleich ein wunderbar einfühlsamer Begleiter der beiden Streichinstrumente. Aber was heißt hier Streichinstrumente und da Akkordeon – wenig später werden alle drei Instrumente zu Percussion-Instrumenten, wenn die Musiker auf den Körpern der Instrumente klappern, klopfen, schlagen, wenn Morgenstern den Balg seines Akkordeons rhythmisch hin und her bewegt, mit den Fingern darauf entlang fährt. Als nach und nach jeder wieder zu den gewohnten Klängen des Instruments zurückfindet, entwickelt sich aus den Rhythmen allmählich eine Musette. Tänzerische Passagen sind zu hören, die die Musiker aus osteuropäischen wie aus französischen Einflüssen heraus improvisiert zusammensetzen.

Donnerstag, 15. August 2019

Vorschau September: Drees – Bauer – Morgenstern

Am 15. September gehen die Freien Klänge in die nächste Runde. Das Konzert beginnt um 19 Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr.
Simon Jakob Drees – Violine und Stimme
Matthias Bauer – Kontrabass und Stimme
Tobias Morgenstern – Akkordeon
 

Tobias Morgenstern kenne ich schon ewige Zeit, also etwa seit den 80er Jahren, als Begleiter von Gerhard Schöne. In den letzten Jahren hörte ich ihn regelmäßig bei den Konzerten von Wenzel in Kamp. Auf die beiden anderen Musiker bin ich schon neugierig, nachdem ich mir auf der Webseite von Simon Jakob Drees einige der Hörproben und Videos angehört und angesehen habe. Drees begleitet seine Violine mit Obertongesang, was schon besondere Tonkombinationen hervorbringt. Zusammen mit Bauer experimentiert er mit den Klängen der so unterschiedlich großen Saiteninstrumente. Da bleibt es dann am 15.09. an Morgenstern, das durch seine Akkordeonklänge zusammenzuführen.
Kurz: Ich freue mich sehr auf das Konzert, es wird wieder ein sehr interessanter Abend werden.

Der Veranstalter schreibt über das Trio:
Drees – Bauer – Morgenstern spielen eine freie Musik, die nicht stilistisch gebunden ist. Die drei Musiker schöpfen aus Ihren jeweils ganz eigenen Ausdrucksweisen und begeben sich gemeinsam in einen musikalischen Dialog.

Jeder Einzelne von ihnen präsentiert seine künstlerische, musikalische Herkunft und stützt sich dabei auf seine musikalischen Wurzeln. Da diese aus verschiedenen Genres kommen, entsteht ein besonderer Mix. Es ist eine Art Melange, die aus (at hoc) im Moment frei Erfundenem und gleichzeitig auch ausbekannten Pattern, Sounds und Rhythmen eine sich oft verändernde Struktur erzeugt. Die Formen entstehen unmittelbar und ohne vorherige Absprache. Alles ist ein sich ständig austauschender Prozess von unterschiedlichsten musikalischen Einflü ssen, dessen Entwicklung oder dessen Ende offen bleibt. Was sie verbindet ist die Art des Hörens auf: Strukturen, Klänge, Rhythmen, Formen und vor allem der Umgang mit Intensität in jeder Sekunde – so wirkt die Musik des Trios oft wie aus einem Guss. Stille und dichteste Klangmasse werden eins. Mehrere Tempi verschmelzen zu einem Fluss. Konkrete melodische Phrasen lösen sich auf und münden in einen freitonalen Klangkosmos.


Karten: VVK: 12 Euro, AK 15 Euro, erm. 13 Euro

Sonntag, 19. Mai 2019

Vorschau September

Die Konzerte innerhalb der "Freien Klänge" sind in letzter Zeit seltener geworden. Grund ist das fehlende Geld für die Konzerte, die allein aus den Eintrittsgeldern nicht zu finanzieren sind. Deshalb gab es in diesem Jahr erst drei Konzerte, mit zwei Monaten Abstand. Das nächste Konzert kann erst wieder am 15. September stattfinden. Für nähere Informationen schauen Sie bitte in den nächsten Tagen nochmal in den Blog.

"Man hat aber im Mageburger Kulturbüro unseren Hilferuf gehört", sagte Warnfried Altmann dem Publikum beim Konzert am 12. Mai, "und uns Unterstützung zugesagt. Ab 2020 können die Konzerte dann wieder monatlich stattfinden".

Sonntag, 12. Mai 2019

Mark Alan Lotz & Alan "Gunga" Purves

Experimentell und anhörbar muss kein Widerspruch sein. Zwei Stunden voller verrückter Musik-Ideen, gemischt mit harmonischen Melodien: es war eine Freude zuzuhören – und zuzusehen.
Mark Alban Lotz – Flöten
Alan "Gunga" Purves – Percussion, Toys

Mark Alban Lotz kam mit seiner riesigen Kontrabass-Flöte auf die Bühne, einem Instrument, dem man die Herkunft aus dem Baumarkt ansah (später erklärte er, dass der Instrumentenbauer tatsächlich Kunststoff-Abwasserrohre verwendete, die er mit Klappen eines Saxophons kombinierte). Die tiefen Töne spielt er in eine Loop-Station ein, die dann durch die ständige Wiederholung wie der Atem eines großen Urzeittieres klingen. Alan "Gunga" Purves nimmt in jede Hand eine Spieluhr, solche kleinen Blechdosen, die wohl jeder schon mal seinen Kindern als Spielzeug kaufte, hält sie an den Kurbeln fest und dreht sie rhythmisch, fügt schnalzende Töne hinzu. Über diese Kombination spielt Lotz Töne auf seiner etwas kleineren Bassflöte – und nun füllen Urwaldgeräusche den Raum, das Grummeln eines nahen Gewitters, Vogelstimmen und Pfeifen von Baumfröschen.

Später, zu den Tönen eines umgebauten Akkordeons, dessen Balg Alan Purves mit den Füßen bedient und damit Borduntöne für Alban Lotz' Flöte erzeugt, hört das Ohr, das sich an bekanntem orientieren möchte, Melodien wie Debessys "Nachmittag eines Fauns" heraus. Aber was ist schon "normal", was ist "bekannt" bei diesem phantasievollen Spiel mit Klängen und Tönen? Die Musik von Purves und Lotz bietet ein großes Maß völlig neuer Hör-Erfahrung und Phantasie. Und sie macht Spaß, verführt zum mit- und nachmachen. Denn, im Ernst: wer hat noch nie auf einem Eierschneider Harfe gespielt oder auf Glasflaschen Töne geblasen? Das scheinbar so Einfache zu Rhythmus und Musik zu kombinieren ist dann doch die große Kunst der beiden. 

Dienstag, 7. Mai 2019

Vorschau Mai

Am Sonntag, dem 12. Mai 2019 gibt es um 19 Uhr das nächste Konzert der Freien Klänge. Diesmal stehen ein niederländischer Flötist und ein schottischer Percussionist auf der Bühne der Kulturwerkstatt in der Festung Mark.
Mark Alban Lotz – Flöten
Alan Purves – Percussion, Elektronik

Uns erwarten experimentelle Klänge von Flöte und Percussion, für die das Bonmot vom "jenseits alles gewohnten" durchaus zutreffen dürfte. Jedenfalls wenn die Tonbeispiele auf der Webseite der beiden Musiker für das Programm des Abends stehen (Achtung, nicht gleich vom ersten Stück abschrecken lassen). Was dort zu hören ist, ist ebenso faszinierend wie unbeschreiblich. Und macht neugierig darauf, diese Musik auch live zu hören!

Aus der Ankündigung:
Flötist Mark Alban Lotz ist einer der eindrucksvollsten Jazz Instrumentalisten unserer Zeit und ein unübertroffener Visionär in seiner Kunst. Immer sucht er nach außergewöhnlichen Stimmen und seine Kooperationen sind legendär. Der Percussionist und “Squeakologe” Alan Ganga Purves ist ein Klangmagier der besonderen Art. Im März 2018 ist das erste Album dieses Duos mit dem Titel “Food Foragers” bei Unit Records erschienen. Ein Treffen von zwei freien Geistern auf der Spitze ihres Spiels. Perkussion und überraschende Klangobjekte treffen auf die Familie der Flöten und Elektronik. Lotz und Purves erschaffen eine Musik die sinnlich und ergreifend ist: „Eine einzigartige emotionale Achterbahn voller Fantasie“'. Alan 'Gunga' Purves und Mark Alban Lotz sind Schöpfer einzigartiger musikalischer Universen. Zwei Modernisten, die neue Klänge in der Musik erfinden, um in unbekannte Gebiete zu reisen.

Sonntag, 10. März 2019

Telemann trifft Welt

Unter dem Titel „Telemann trifft Welt“ gab es heute zum vierten Jubiläum der Magdeburger Weltmusikreihe ein großes Konzert, das von Percussion über Jazz bis hin zu Klassik und Alter Musik eine beeindruckende Vielfalt bot. Kein Cross-Over-Konzert in dem Sinn, dass Klassik mit Weltmusik-Instrumenten oder umgekehrt gespielt wird, sondern ein gekonntes Interagieren von Musikern unterschiedlicher Richtungen. Warum eigentlich Telemann? Der ist nicht nur einer der großen Söhne der Stadt Magdeburg, sondern war auch schon in seiner Zeit ein Weltmusiker, der in seine Kompositionen Musik aus allen Teilen der Welt verwendete.
Yoichi Yamashita – Violine
Marco Reiß – Violine
Marcel Körner – Violoncello
Ingo Fritz – Viola
Hermann Naehring – Schlagwerk, Percussion
Warnfried Altmann – Saxophon
Mojtaba Faghihi (Iran) – Frame Drum
Mohamad Issa (Syrien) – arabische Lyrik (Nachdichtung: Norbert Pohlmann)


Das Konzert begann mit Hermann Naehrings kräftigen Schlägen auf seine riesige Taikotrommel, ehe Warnfried Altmann mit seinem Saxophon durch die Reihen der Zuhörer zur Bühne schreitet, mit einzelnen Tönen auf die Trommel zu antworten scheint.  Später kommen die Musiker des Philharmonischen Streichquartettes auf die Bühne, die Stücke alter Komponisten spielen. Telemann oder Pachelbel etwa sind zu hören. Warnfried Altmann begleitet die Streicher mal unisono und zurückhaltend, mal konterkariert er die Melodien schreiend laut.

In die Freien Klänge hatte Warnfried Altmann von Anfang an Lyrik einbezogen, meist als Lesung eines Gedichtes nach der Konzertpause. Diesmal wurde Lyrik sogar Teil des Programms. Der Syrer Mohammed Issa las seine arabischen Gedichte, Norbert Pohlmann übertrug sie anschließend ins Deutsche. Warnfried Altmann sieht die Gedicht schon wegen ihrer melodiösen Sprache eine Bereicherung des Programms. Norbert Pohlmann machte die Inhalte der fremden Sprache verständlich. „Es ist keine Nachdichtung“, sagte er später dazu, „eher eine Übertragung. Ich habe in Zusammenarbeit mit Mohammed Issa dessen Texte nicht nur einfach übersetzt, sondern auch den Sinn der Gedichte, ihre sprachlichen Bilder in die deutsche Sprache übertragen“.

Mittwoch, 16. Januar 2019

Vorschau März

Der nächste Termin der Freien Klänge ist Sonntag der 10. März, um 19 Uhr. Dann gibt es ein Konzert des Magdeburger Philharmonischen Streichquartetts gemeinsam mit Hermann Naehring (Schlagwerk, Percussion) und Warnfried Altmann (Saxophon). In getrennten Terminen waren sie jeweils schon bei den Freien Klängen zu erleben, nun also gemeinsam. "Das wird ein tolles Cross-Over-Ding", sagte Warnfried Altmann, als er dieses Konzert ankündigte.

Das Philharmonische Streichquartett,
bei seinem Auftritt im Februar 2016
in der Festung Mark
Hermann Naehring und Warnfried Altmann
im August 2015 in der Festung Mark
Yoichi Yamashita – Violine
Marco Reiß – Violine
Marcel Körner – Violoncello
Ingo Fritz – Viola
Hermann Naehring – Schlagwerk, Percussion
Warnfried Altmann – Saxophon
Mojtaba Faghihi (Iran) – Frame Drum
Mohamad Issa (Syrien) – arabische Lyrik (Nachdichtung: Norbert Pohlmann)
Vielleicht wundert sich jetzt jemand "jetzt schon die Ankündigung für den März, wo bleibt die für den Februar?". Warnfried Altmann und die Festung Mark teilten dazu mit, dass der monatliche Rhytmus aus finanziellen Gründen zur Zeit nicht mehr machbar ist. "Wir haben versucht, für die Konzertreihe eine Förderung der Stadt zu bekommen", teilte Doreen Heidemann von der Festung Mark mit, "diese wurden aber nicht bewilligt". Warnfried Altmann appeliert deshalb bei der Ankündigung des Konzertes am Sonntag nochmal an die Konzertbesucher (die dieses Mal in großer Anzahl gekommen waren, so dass sogar noch weitere Stühle geholt werden mussten), "sagen Sie weiter, was es hier in der Festung für eine schöne und interessante Konzertreihe gibt". Denn letztlich lebt die Konzertreihe auch von den Zuschauern.

Über das Konzert schreibt Warnfried Altmann:
Dieses außergewöhnliche musikalische Projekt liegt mir sehr am Herzen. Alle Musiker sind meine Freunde und mir seit langem musikalisch vertraut. Mojtaba aus dem Iran spielt schon lange auch in der Martin Rühmann Band. Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit mit ihm im Duo zu spielen und war absolut hingerissen von der Vielfalt seiner Trommelkunst. Das gleiche trifft auf Mohamad Issa zu, der mir zu einem echten Freund geworden ist mit seiner Kunst, der Lyrik und seinen fundierten philosophischen Gedanken über Krieg und Liebe und Heimat. Ebenso mein Freund Hermann Naehring, der mit seinem Instrumentarium den Sound der Weltmusik hereinträgt und auf allen Kontinenten studiert und gespielt hat und mein bevorzugter Duopartner bei Konzerten in ganz Deutschland ist, und nicht zuletzt meine großartigen Musikerkollegen der Magdeburgischen Philharmonie, alles Konzertmeister an den ersten Pulten und mit mir seit über 30 Jahren verbunden in unzähligen Konzerten und Projekten.

Dieses Konzert ist einmalig und wird in dieser Form nicht wiederholt werden können. Es erklingen Werke von Telemann, von Dvorak, von Altmann und Naehring u.a. und viel Improvisation, aber nicht jazzmäßig sondern eher weltmuskalisch, dazu die wunderbare arabische Sprache, für mich wie ein Gesang.
Das Konzert am 10. März wird im oberen Gewölbe, also in einem größeren Saal stattfinden. Schon wegen der vielen Musiker und wegen Naehrings gewaltigem Instrumentarium. Aber es gibt dort auch Platz für mehr Konzertbesucher. Kommen Sie also zu diesem "Cross-Over-Konzert"! Und bringen Sie auch Freunde und Bekannnte mit!

Das übernächste Konzert wird im Mai stattfinden, woraus aber noch kein fester Zweimonats-Rhythmus geschlossen werden darf.

FAVO feat. Sander de Winne

Volker Schlott, Falk Breitkreuz und Sander de Winne im Trio: Alt-Saxophon, Alt-Klarinette und statt eines dritten Instrumentes die menschliche Stimme.
Volker Schlott – Sopran-Saxophon, Alt-Saxophon, Percussion
Falk Breitkreuz – Bass-Klarinette, Alt-Klarinette
Sander De Winne – Stimme, Perkussion
Sander de Winne, Falk Breitkreuz und Volker Schlott
(von links nach rechts)

Das Konzert beginnt mit einer ganz einfachen Melodie, die Volker Schlott auf seinem Saxophon, Falk Breitkreuz auf der Klarinette anstimmen und – unisono mit den beiden Instrumentalisten – auch Sander de Winne. Der Sänger setzt anfangs seine Stimme wie ein Instrument ein, etwas höher als die beiden tiefen Blasinstrumente, aber mit genau der selben Stimmführung. Später wechselt er zum beat boxing, wird seine Stimme zum Schlagzeug, sind aus den Lautsprechern Drums und Percussion zu hören, die er zur Verstärkung ins Mikrophon brummt, schnalzt, zirpt und gurrt. Nein, ich habe selbst Keine Ahnung davon, wie das nun wirklich funktioniert, aber es funktioniert.

Die drei Musiker sind auf der Bühne nicht nur als Trio zu sehen, sie wirken auch akustisch als Einheit. Anders als in „normalen“ Bands steht hier der Sänger nicht hervorgehoben im Mittelpunkt und wird von den Instrumenten unterstützt, sondern ist mit seiner Stimme ein neben den beiden Instrumentalisten gleichrangiger Partner innerhalb eines Ensembleklanges.