Sonntag, 1. Dezember 2019

Hotel Bossa Nova

Hotel Bossa Nova brachte mit Bossa- und Samba-Klängen Wärme in das hinter den dicken Mauern der Magdeburger Festung liegende „Stübchen“.
Liza da Costa – Gesang
Tilmann Höhn – Gitarre
Alexander Sonntag – Bass
Wolfgang Stamm – Schlagzeug

Bereits während Liza da Costa das Publikum begrüßt, wird sie von Tilmann Höhn mit groovigen Gitarrenriffs begleitet. Schon in den ersten Liedern begeistert die Sängerin mit warmen Klängen, mit Liedern, in denen sie Geschichten erzählt. Etwa Strada amarela, der gelbe Weg, der durch das Land führt,  oder ein Lied dessen Titel sie mit „ich gehöre nicht dazu“ übersetzte und das sie ihren Eltern widmete, die als Fremde nach Deutschland kamen. Ein sehr gefühlvolles und zärtliches Lied.

Andere Lieder sind viel kräftiger und rhythmischer, etwa Bossanomia, wenn Liza de Costa zu den kräftigen Rhythmen des Schlagzeugers Wolfgang Stamm mit einer unbändigen Kraft singt, mit Ausdruck in der Stimme, dazu tanzt.  Und immer wieder erzählt und singt sie Geschichten, etwa vom übers Meer fahren, um neue Kontinente zu entdecken (Valeriana). Wenn Liza da Costa über die Texte ihrer Lieder spricht, dann sieht man die Bilder deutlich vor sich, die sie darin entwirft. Die grelle Sonne am blauen Himmel, weiße Wände eines kleinen Dorfes, vor Hitze flimmernde Luft, „jeder Schritt fällt schwer“, sagt die Sängerin, und meint das auch im übertragenen Sinn, wenn sie über „verzweifelte Liebe“ singt (Tapete Escaldante, Der fliegende Teppich).

Ihre drei Musiker haben später ein langes Instrumental (under african skys), das mit einen langsamen Gitarrensolo beginnt, Tilmann Höhn spielt Folgen einzelner Töne, die in ihrer steten Wiederholung und vom Klang her auch von einer Kalimba stammen könnten. Als dann Bass und Schlagzeug hinzukommen, entwickelt sich daraus eine Improvisation, die immer wilder wird und Zitate aus Rocktiteln enthält.

Am Ende des Konzertes singt Liza da Costa gemeinsam mit dem Publikum und als dieses nicht ohne Zugabe gehen will, bekommt es einen traurigen Fado.  „Der Tod hat auch was schönes“, sagt sie, und hört man die Musik, dann möchte man das beinahe glauben.


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