Donnerstag, 13. Dezember 2018

Quo vadis, Freie Klänge?

Bei der Frage nach dem Konzertprogramm für das kommende Jahr musste Warnfried Altmann sehr bekümmert mitteilen, dass es erst mal nur die Ankündigung für den Januar 2019 geben werde. Wegen der zu gering gebliebenen Besucherzahlen sieht sich die Festung Mark gezwungen, die Konzerte (die sie aus anderen Veranstaltungen quersubventioniert) auf nur noch vier Termine im Jahr zu reduzieren. "Das ist auch gerade deshalb sehr schade", sagte Warnfried Altmann, "weil gerade zu den letzten Konzerten wieder mehr Besucher kamen". Doreen Heidemann, die bei der Festung Mark die Konzertveranstaltungen koordiniert und betreut, konnte immerhin in Aussicht stellen, dass es an einem der vier Termine nicht nur ein Konzert geben werde. "Wir denken da über mehrere Konzerte an einem Wochenende nach", sagte sie, "vielleicht so was wie ein Mini-Festival".

Die geringen Besucherzahlen sind tatsächlich überaus bedauerlich, und auch unverständlich – holte doch Warnfried Altmann in seiner Musikreihe bisher sehr viele wunderbare Musiker nach Magdeburg. So richtig erklären, woran das liegt, können sich die Organisatoren nicht. Schließlich ist die Festung Mark ein etablierter Veranstaltungsort in Magdeburg und die Uni mit ihren vielen Studenten (zwar studieren dort viele im Ingenieursbereich – aber heute interessieren sich doch auch die Ingenieure für Kultur!) ist nur einen Steinwurf entfernt. Die Freien Klänge waren in Presse und sozialen Medien auch immer gut angekündigt und so überfüllt ist das Magdeburger Kulturangebot nun auch nicht... Vielleicht spielt auch eine Rolle, dass die vielfältige, von Weltmusik bis Jazz reichende Musik oft jenseits aller Schubladen angesiedelt ist? Was aus kultureller Sicht ein großes Plus ist, sollte das etwa Besucher davon abhalten, aus Neugier in die Konzerte hineinzuhören?

Woran auch immer es liegt – sagen Sie weiter, was es bisher bei den Freien Klängen zu hören gab, kommen Sie zu  den nächsten Konzerten und bringen Sie auch Ihre Freunde mit! Denn: Musik braucht Zuhörer. 


Mittwoch, 12. Dezember 2018

Vorschau Januar: Favo feat. Sander De Winne

Am Sonntag, dem 13. Januar 2019 um 19 Uhr gibt es bei den Freien Klängen in der Festung Mark ein Konzert von Favo und Sander De Winne.
Volker Schlott – Saxophon
Falk Breitkreuz – Bassklarinette
Sander De Winne – Stimme, Perkussion

In seiner Ankündigung des Konzertes sprach Warnfried Altmann schon begeistert von der ungewöhnlichen und interessanten Kombination aus Stimme, Saxophon und Bassklarinette. "Wir Bläser ahmen mit unserem Spiel oft die menschliche Stimme nach", sagte er, "und so haben wir dann drei Stimmen auf der Bühne". Und tatsächlich, hört man in Klangbeispiele der drei Musiker rein (so wie im untenstehenden Video), dann können wir uns auf ganz tolle Klänge freuen, von drei Musikern, die sich aufeinander einlassen, gemeinsam improvisieren, mit ihren Stimmen spielen.


Aus der Konzertankündigung: 
FAVO existiert seit nunmehr 6 Jahren. In der Trio-Besetzung mit dem jungen, belgischen Stimmakrobaten Sander De Winne entdecken die drei Vollblutmusiker gemeinsam eine neue Magie zwischen menschlicher Stimme und dem außergewöhnlichen Zusammenspiel zwischen Bassklarinette und Sopransaxofon.
Neben vielen Eigenkompositionen spielt FAVO auch Werke aus Pop, Klassik, Jazz und Weltmusik. So sind Werke u.a. von Astor Piazolla, den Beatles, Johann Sebastian Bach, Bobby McFerrin, Pat Metheny oder Joe Zawinul auf eigentönende Art und Weise zu hören.
"Ist das Jazz, weil da vieles aus dem Moment entsteht? Oder doch eher Klassik, weil sich die beiden so klangschön gespielten Blasinstrumente mit der eindrucksvollen Stimme kontrapunktisch kommentieren wie in einer Fuge? Ist es Kammermusik oder Weltmusik?" (J. Engels)
"Ich habe selber noch nicht analysiert, was da mathematisch abläuft - aber die Frequenzen der Bassklarinette und des Sopransaxofons passen so gut zueinander, verschmelzen so optimal, wie ich es vorher noch nicht erlebt habe. Da scheint es ein magisches Geheimnis zu geben. Es sind einfach die Schwingungen zwischen den Instrumenten und der Stimme, aber auch die Schwingungen im Raum und in den Ohren der Zuhörer. Da muss man nichts mehr erklären. Das ist einfach Musik." (Volker Schlott)
Also: eine herzliche Einladung zum nächsten Konzert der Freien Klänge!

Sonntag, 9. Dezember 2018

Christiane Hagedorn und Martin Scholz: Swinging Noël

Christiane Hagedorn und Martin Scholz (alias Duo Conjak) kamen mit ihrem Programm Swinging Noël in die Festung Mark. Mit Weihnachtsliedern rund um die Welt, romantische ebenso wie fröhlich beschwingte.
Christiane Hagedorn – Gesang, Geige, Blockflöte
Martin Scholz – Piano, Kornett, Percussion

Mit dem Winterklassiker "Let it snow" begannen die beiden Musiker ihr Winter- und Weihnachtsprogramm sehr romantisch, als Christiane Hagedorn mit ihrer warmen Stimme verführerisch "When we finally kiss good night..." hinhauchte, von der Liebe sang, die einen auf dem Weg durch den Schnee warm hält. Darauf folgte eine interessante Interpretation von Martin Luthers "vom Himmel hoch da kam ich her", das es hier in einer swingenden Version gab, in die moderne Zeit geholt und von Martin Scholz am Klavier mit karibischen Rhythmen begleitet. Das brachte musikalische Wärme in den regnerischen Magdeburger Dezemberabend.

Der Abend war zugleich eine musikalische Weltreise rund um den Globus, überall hin wo Weihnachten besungen wird. Ein großer Teil des Programms kam aus dem französischen und italienischen Sprachraum. Da war dann von drei Engeln zu hören, die vom Himmel kamen und dem Christkind Rosen, Weihrauch und ein goldenes Gewand brachten (Trois anges sont venus ce soir) und Christiane Hagedorn pfiff die Melodie dazu wie der Spatz von den Dächern von Paris. Oder ein Lied vom "Bambino divino", dem göttlichen Kind, das im Stroh schlafen muss, eine schöne Ballade, mit swingenden Klaviertönen als musikalischem Kontrast, dann eines aus Argentinien. "Ein Stern ist gefallen in der Nacht, lass ihn uns suchen geh'n, er muss dort unten in der Schlucht liegen", übersetzt Christiane Hagedorn den Text für die Zuhörer. Dann ein italienisches Weihnachtslied, von Martin Scholz am Cornett begleitet.

Englische Hirtenlieder (von Christiane Hagedorn mit der Flöte begleitet) waren ebenso zu hören wie irische Traditionals, auf der Geige gespielt oder "Soul Cake", das in der Version von Sting wohl am bekanntesten ist: ein Lied über die Kekse, die zu Allerheiligen für die armen Seelen nach draußen gestellt werden. Im Christiane Hagedorns Interpretation konnte man sich aber auch an die Frierenden auf den Straßen erinnert fühlen. Auch ein Christmas Song von Jethro Tull war eher nachdenklich, wenn es darin heißt man solle daran denken, dass der Geist der Weihnacht nicht im Glühwein liegt ("Christmas spirit is not what you drink").

Mittwoch, 14. November 2018

Vorschau Dezember: Swinging Noël

Im Dezember wird es weihnachtlich bei den Freien Klängen sein. Dann kommt Christiane Hagedorn und Martin Scholz (gemeinsam als Duo Conjak) mit ihrem Programm Swinging Noël in die Festung Mark.
Christiane Hagedorn (Gesang, Geige, Blockflöte)
Martin Scholz (Piano, Kornett, Percussion)

Christiane Hagedorn (Sängerin und Schauspielerin mit Wurzeln in Magdeburg) und Martin Scholz (Jazzmusiker aus Essen) präsentieren eine Auswahl ihrer Lieblingsweihnachtslieder aus Frankreich, England, Deutschland, Italien, Russland, USA und Venezuela auf. Mit Charme und Esprit mixen sie Bekanntes mit Überraschendem, Besinnliches mit Heiterem, Frostiges mit Kuscheligem, bewegen sich virtuos und stilsicher zwischen Chanson, Swing, russischen und deutschen Weihnachtsklassikern, Folk und indigenem Latin und bescheren uns zwischen ihren musikalischen Kleinodien durchaus auch die eine oder andere weihnachtliche Perle aus dem Reich der Poesie…

Honig für die Seele, Balsam für’s Ohr!!

Und hier noch ein Video als Vorschau...


Sonntag, 11. November 2018

Fabiana Striffler und Quique Sinesi

Improvisierte Melodien der Violine treffen auf argentinische Gitarrenklänge. Das Konzert bei den Freien Klängen in der Festung Mark war Weltmusik, wenn man damit die Verschmelzung unterschiedlicher Musikkulturen meint, und bewegte sich doch abseits der üblichen Weltmusik-Konventionen.
Quique Sinesi – 6- and 7-saitige Gitarre, charango, Piccologitarre
Fabiana Striffler – Violine, Mandoline

Zu Beginn hört man nur die Finger der Violinistin und des Gitarristen auf den Instrumenten einen Rhytmus klopfen, ehe sie anfangen, Melodien zu spielen. Melodien, in denen immer mal wieder der argentinische Tango durchklingt, als einer der Ankerpunkte des Konzertes. Rhythmisch bleibt die Musik auch dann, wenn Fabiana Striffler im Titelstück der aktuellen CD des Duos, Mahagoni, die Spielweise ihrer Violine wechselt, die Saiten zupft, sich damit in klangliche Ähnlichkeit zur Gitarre begibt. Tänzerisch-beschwingte Passagen wechseln mit leisen, sanften.

Später greifen sie zu anderen Instrumenten, Fabiana Striffler nimmt ihre Mandoline zur Hand, Quique Sinesi sein Charango, eine Mischung aus Gitarre oder Ukulele (von der Bauform her) und der Mandoline (wegen der Doppelsaiten). „Unsere beiden Instrumente in Kombination finde ich so schön“, sagt Fabiana Striffler, und man könnte „traumhaft schön“ ergänzen, wenn man die gezupften Klänge hört. Vielleicht kein Zufall, dass das Stück dann in deutscher Übersetzung aus einem anderen Traum erwacht heißt.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Vorschau November

Am 11. November gibt es bei den Freien Klängen ein Konzert für Gitarre und Violine. Beginn ist wie immer um 19 Uhr.
Quique Sinesi – guitar of 6 and 7 strings, charango, piccologuitar
Fabiana Striffler – violin, mandolin

Die Berliner Geigerin Fabiana Striffler und ihr Duettpartner, der argentinische Gitarrist Quique Sinesi, präsentieren ihr gemeinsames Album „Mahagoni“. Eine bezaubernde Mischung aus perlenden Gitarrenklängen, in die Sinesi südamerikanische Melodien und Rhythmen einfließen läßt, und einem sanften Geigenspiel, das mal träumerisch leicht, mal tänzerisch beschwingt daherkommt. Einen ersten Eindruck davon gibt es auf  Fabiana Strifflers Bandcamp-Seite. Aber wie immer gilt: Live ist live! Deshalb eine herzliche Einladung.

Fabiana Striffler, geboren 1988 in Schwäbisch Hall, ist in Italien und Wahlwies aufgewachsen. Sie teilte bereits Bühnen und Studios mit namhaften Musikern aus der Jazz-, Klassik- und Popszene. Ihr erstes Album als Komponistin heißt "Mahagoni".

Quique Sinesi (geboren 1960), Gitarrenvirtuose aus Argentinien und Strifflers Duo-Partner, zählt zu den einflussreichsten Gitarristen Südamerikas. Seine Musik lehnt an argentinische Folklore und an den Candombe an. Durch den Einsatz von erweiterten Harmonien, Dissonanzen und Kontrapunkten definieren er und Striffler ihren ganz eigenen Stil.



Sonntag, 14. Oktober 2018

Brasilianische Klänge vom Susanne-Paul-Quartett

Heute war die Cellistin Susanne Paul mit ihrem brasilianischen Quartett auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark zu erleben.
Susanne Paul – Cello
Maria Clara Valle  – Cello
Aline Gonçalves – Flute, Klarinette
Diego Zangado – Pandeiro

Das Quartett ist mit Querflöte/Klarinette, zwei Celli und Percussion ebenso einfach wie ungewöhnlich zusammengesetzt. Die Musiker aus Berlin und Rio de Janeiro lassen von Anfang an erkennen, wo es musikalisch hingeht: nach Brasilien. Allerdings nicht in die Samba-Hochburgen zur Karnevalszeit. Die Klänge des Quartetts sind eine gelungene Mixtur aus brasilianischer und europäischer Musiktradition. Mitunter auch lautmalerisch, und wenn Susanne Paul ein paar Erläuterungen zur Musik gibt, dann entstehen im Kopf passende Bilder dazu. Etwa wenn sie ein Stück nach einem Hundertfüßer benennnt, der sich den brasilianischen Urwald bergauf-bergab entlang schlängelt. Da werden neben den tänzerischen Klängen der gezupften Celli plötzlich Vogelstimmen hörbar, durch Aline Gonçalves auf der Querflöte angedeutet, bis man am Ende in Diego Zangados kräftige Samba-Rhythmen gerät. Oder wenn sie von Mangrovensümpfen berichtet und in der Musik Tiergeräusche in der Nacht, Baumfrösche, raschelnde Tiere im Dschungel mitschwingen, sich eine nächtlich-unheimliche Stimmung aufbaut, bis dann tänzerische Rhythmen erscheinen, als nähere man sich allmählich auf dem Fluß einem Dorf.

Mittwoch, 12. September 2018

Vorschau Oktober

Im Oktober gibt es einen Programmänderung gegenüber dem veröffentlichten Jahresprogramm:
Am Sonntag, dem 14. Oktober ist ab 19 Uhr die Cellistin Susanne Paul mit ihrem brasilianischen Quartett auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark zu erleben.
Susanne Paul – Cello
Maria Clara Valle  – Cello
Aline Gonçalves – Flute
Diego Zangado – Pandeiro
Susanne Paul war in Magdeburg zuletzt vor zwei Jahren bei Jazz in der Kammer zu hören, damals im Trio mit Uwe Kropinski und Vladimir Karparov. Diesmal erwartet uns südamerikanische Stimmung, brasilianische Musik mit kräftige Rhythmen, die aber europäisch beeinflusst ist – "Brasilianische Grooves im kammermusikalischen Setting", wie Susanne Paul ihre Musik beschreibt.


Sonntag, 9. September 2018

Petit Standard

Heute war "Petit Standard" bei den Freien Klängen in der Festung Mark zu hören.
Vesna Pisarović – Gesang
Henning Sieverts – Bass
John Betsch – Schlagzeug

Vor dem Beginn des Freie-Klänge-Konzertes weist Warnfried Altmann auf die Besonderheit der kleinen Konzertreihe in der großen Festung Mark hin. „Hier in der Festung gibt es Konzerte mit tausend Leuten und dann wieder so etwas wie heute, kleine Konzerte abseits des Mainstreams“, Konzerte, die Vielfalt in die Musik bringen, weg von dem allzu oft gehörten führen und gerade deshalb hörenswert sind. Zu solchen Konzerten zählte ganz gewiss auch das heutige.

Schon die Besetzung – die Sängerin wird allein von Bass und Schlagzeug begleitet – ist ungewöhnlich, es gibt kein Melodieinstrument in der Band. Vesna Pisarović wird auch nicht im eigentlichen Sinn begleitet, vielmehr wird die Musik von einem Wechselspiel zwischen der Sängerin mit ihrer klaren, kräftigen Stimme und den beiden Instrumenten bestimmt. Sie steht im Vordergrund der Band, singt voller Ausdruck und Gefühl, erzählt mit ihren Liedern Geschichten. Geschichten, von denen viele von Einsamkeit, vergeblicher Liebe oder Sehnsucht handeln, mit Textzeilen wie „A Flower is a lownesome thing“, „It‘s over now“, „Come spend this lazy afternoon with me“, „The man I love … I do my best to make him stay“. Lieder, bei denen der melancholischer Unterton ihrer Texte von Pisarovićs kräftigem Gesang kontrastiert wird.

Freitag, 17. August 2018

Vorschau September

Beim nächsten Termin der Freien Klänge, am Sonntag, dem 9. September um 19 Uhr, wird "Petit Standard" zu hören sein.
Vesna Pisarovic – Gesang
Chris Dahlgren – Bass
John Betsch – Schlagzeug

Der Veranstalter schreibt über das Trio:
Das Jazz Projekt «Petit Standard» lotet die Möglichkeiten und die Grenzen der kleinsten möglichen Besetzungsform, des Trio, aus. Die kroatische Jazzsängerin Vesna Pisarovic greift, angetrieben vom rhythmischem und harmonischem Puls des Bassisten Chris Dahlgren und des Schlagzeuger John Betsch, auf das unermessliche Repertoire aus Jazzstandards und Werken grosser Jazzkomponisten – wie z.B. Thelonious Monk, Duke Ellington, Charles Mingus und Steve Lacy – zurück.
Durch ihren spielerische dekonstruktiven und experimentellen Ansatz ohne jedes Klischee und Sarkasmus geben sie diesen Stücken ein neues musikalisches Gewand. Die zu testende Hypothese ist dabei immer gleich: Kann man die Form minimalisieren und gleichzeitig ein Maximum an Ausdruck erreichen?
Hört man sich im Internet verfügbare Musik des Trios an, dann fasziniert der ruhige, dunkle Jazz-Gesang von Vesna Pisarovic, die zurückhaltend von Baß und Schlagzeug begleitet wird.


Sonntag, 12. August 2018

Max Clouth Clan feat. Varijashree Venugopal

Heute stellte der Max-Clouth-Clan auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark sein neues Album "Kamaloka" vor. Mit dabei: die indische Sängerin Varijashree Venugopal. 
Max Clouth – Gitarre
Andrey Shabashev – Keys
Markus Wach – Bass
Martin Standke – Schlagzeug
Varijashree Venugopal – Gesang

Max Clouth setzt sich lässig auf den Hocker und beginnt seine doppelhalsige Gitarre zu stimmen. Bereits da hört man indische Klänge in ihren von europäischen  Gewohnheiten abweichenden Tonleitern und den viele Zwischentönen. Genau dafür hat seine Gitarre auf einem der beiden Hälse keine Bunde. Unmerklich geht das Stimmen des Instrumentes in das Konzert über, die Musik klingt ruhig, akustisch. Nur vom Keyboard kommen elektronische Effekte, verzerrte Töne, an Fusion-Musik angelehnt und die Musik ins Jazzige hinein führend. Max Clouth begleitet in „Kusadasi Kelim“ die sich wiederholenden musikalischen Muster seiner Band mit virtuosen, mal spanisch angehauchten, mal indisch inspirierten Klängen. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Max Clouth, der sich nach seinem Musikstudium lange Zeit in Indien aufhielt, um sich dort intensiv mit der indischen Musik zu beschäftigen, will sich nicht in die vielen Musiker einreihen, die nur exotische indische Klänge als „Weltmusik“ spielen: „Ich will etwas neues schaffen, etwas, was es noch nicht so gibt“, sagt der Musiker im Gespräch, „ich finde es interessanter, wenn ich mich mehr an Rock und Pop orientiere“. Und so sind die folgenden Titel aus seiner aktuellen, im April 2018 erschienenen CD Kamaloka, wie „Hamsa – Soham“ nochmals kräftiger und rhythmusbetonter. Nicht aber ohne die melodiösen Wurzeln der indischen Musik ganz zu verlassen. Bei anderen Stücken ist dann auch mal Markus Wach am Baß für die indischen Zwischentöne zuständig, erzeugt mystische Stimmungen, über die Max Clouth seine Melodien legt.

Interessant sind die Bilder, die entstehen, wenn Max Clouth die Bezeichnungen der Musikstücke übersetzt. So heißt eines Shyam, indisch für Abend, und er möchte die nächtliche Atmosphäre indischer Großstädte beschreiben. Wenn man hört, wie sich in einen ruhigen melodischen Beginn urplötzlich und beinahe explosionsartig das Schlagzeug (Martin Standke) einbricht, dann hat, wer schon einmal in diesen Weltgegenden war, die Mischung aus wenigen ruhigen Gassen und lauten quirligen Straßen voller Menschen und Verkehr vor Augen.

Kurz vor Ende des ersten Set holt Max Clouth die indische Sängerin Varijashree Venugopa auf die Bühne. Die durchaus europäisch geprägten, ruhigen Melodien begleitet sie mit einer zarten und zugleich ausdrucksstarken Stimme. Ursprünglich in klassischer indischer Musik ausgebildet, lässt sie sich inzwischen vom europäischen Jazzgesang beeinflussen. „Mir ist der Austausch zwischen den Kulturen wichtig“, sagt die Sängerin dazu.

Mittwoch, 8. August 2018

Vorschau August

Am Sonntag, dem 12. August stellt um 19 Uhr der Max-Clouth-Clan auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark sein neues Album "Kamaloka" vor.
Max Clouth – Gitarre
Andrey Shabashev – Keys
Markus Wach – Bass
Martin Standke – Schlagzeug
Varijashree Venugopal – Gesang

Max Clouth, der sich nach seinem Musikstudium lange Zeit in Indien aufgehalten hat und sich dort intensiv mit der indischen Musik beschäftigte, war vor einiger Zeit bereit einmal in kleinerer Besetzung zu Gast bei den Freien Klängen.

Mit seinem neuen Album „Kamaloka" nimmt Max Clouth seine Zuhörer mit auf einen Roadtrip, gibt ihnen die Musik für einen gedanklichen Episodenfilm, gedreht auf der Strecke zwischen Deutschland und Indien. Auf der CD kommen zu seinem Quartett noch zwei Sängerinnen, ein Tabla-Spieler und drei Streicher hinzu. Der Begriff “Kamaloka“ ist Sanskrit und stammt aus der altindischen Kultur. Wörtlich übersetzt als „Ort der Begierde“ steht er dafür, sich dort vom Materiellen zu lösen.

Die indische Musik hat Max Clouth schon in jungen Jahren fasziniert und er fusioniert sie geschickt und höchst vergnüglich mit seiner heutigen Jazz-Auffassung. Das führt auf „Kamaloka“ zu rasanten Kabinettstückchen, die von ihrem Witz und ihrer Virtuosität leben, der Max Clouth Clan steht aber auch für kontemplativere Stücke wie „Delhi Jaipur Highway“ oder „Letter from Gaza“, in denen eine raffinierte Komplexität lässig verpackt wird. Das erinnert öfter mal an John McLaughlins Jazzrock-Herrlichkeit aus den siebziger Jahren.



Freitag, 15. Juni 2018

Vorschau Juli

Am 8. Juli um 19 Uhr werden Susanna Dill und Gilbert Paeffgen auf der Bühne der Kulturwerkstatt in der Festung Mark bei den "Freien Klängen" zu hören sein.
Susanna Dill – Akkordeon
Gilbert Paeffgen – Hackbrett

Gilbert Paeffgen habe ich bereits zweimal bei Jazz in der Kammer gehört, 2011 mit seinem Hackbrett gemeinsam mit Oliver Kuster und Urban Lienert und 2013 als Schlagzeuger, gemeinsam mit Werner Hasler und Christopher Dell. Beides wunderbare Konzerte. Auf das Konzert im Juli habe ich mich deshalb schon sehr gefreut – jedoch: ich kann es wegen eines anderen Termins (am Sonntag bin ich noch auf dem Rudolstadt-Festival) nicht besuchen. Also wird man dazu hier nichts darüber lesen können (es sei denn, jemand sendet mir ein Foto und ein paar Worte über das Konzert, die ich hier veröffentlichen kann). Deshalb sei allen Freunden guter Live-Musik um so mehr das Besuch des Konzertes ans Herz gelegt!

Über das Konzert von Dill und Paeffgen zitieren die Veranstalter die Berner Zeitung:
Akkordeonistin Susanna Dill und der Hackbrettspieler (und an anderen Orten Schlagzeuger) Gilbert Paeffgen begeben sich mit ihren „urchigen“ Instrumenten jenseits ausgetretener Pfade auf eine Reise voller Überraschungen und kleiner charmanter Sensationen.

Mit ihrem fein gewobenen Zusammenspiel entführen sie in poetische Landschaften und evozieren vor dem inneren Auge Bilder sinnlicher Klanglichkeit.

Ihrer Zwiesprache möchte man ewig lauschen.

«Unbeschreiblich hier» muss sich der Schlagzeuger und Hackbrettspieler Gilbert Paeffgen gefühlt haben, als er das gleichnamige Stück schrieb. Und schon bei den ersten, fein ziselierten, ja fast groovigen Rhythmen gibt man sich auch beim Zuhören ganz dem Augenblick, dem Hier und Jetzt hin. Nicht lange bleibt das Hackbrett allein – eine Flöte schmeichelt ihm in höchsten Tönen. Eine Flöte? Auf der CD «Legendes d’hiver» spielt keine Flöte mit – es ist vielmehr Susanna Dills Akkordeon, das sich jenseits von hiesigen Hörgewohnheiten vernehmen lässt. Mal klingt das schwere Instrument nach einer Oboe, einem Fagott gar in den tiefen Lagen, mal nach leichten Streichern. Dazu lässt Paeffgen einen Schwarm Zugvögel von seinem Hackbrett auffliegen. Flattern, Flügelschlagen, eine weite nordische Landschaft: Man ist in seinem eigenen Film, wenn man dieser Musik lauscht. Nur einmal, in einem ukrainischen Traditional, heimelt Volkstümliches auch die alpine Seele an. Doch nicht für lange: Bald schon umgarnen sich die beiden Instrumente in reduziert repetitiven Tonschlaufen, wie sie für die Minimal Music typisch sind. Gilbert Paeffgen und Susanna Dill gewinnen ihren traditionellen Instrumenten neue, überraschende Töne ab. Das Bestechende an ihrer Musik: die Selbstverständlichkeit, mit der sie die gegensätzlichen Elemente zusammenführen: das Quecksilber, das vom Hackbrett springt, und das klare Wasser im Fluss des Akkordeonspiels. Wer hat sie schon in so inspirierender Harmonie vereint gehört?
„Berner Zeitung“ / Tina Uhlmann 02.02.2012
Bei Youtube kann man schon mal vorab in ein Konzert der beiden Musiker schauen:


(Das Video hat eine nicht besonders gute Tonqualität – was noch ein Argument mehr ist, sich das Konzert besser live statt aus der Video-Konserve anzuhören)

Sonntag, 10. Juni 2018

Talking Horns

Heute standen die Talking Horns auf der Bühne der Freien Klänge, in der "Kulturwerkstatt" der Festung Mark, der kleinen Bühne hinter dem Café "Stübchen".
Achim Fink – Posaune, Basstrompete, Tenorhorn, Sousaphon
Andreas Gilgenberg – Altsaxophon, Sopransax, Altflöte, Bassklarinette
Stephan Schulze – Posaune, Bassposaune, Tenorhorn, Sousaphon
Bernd Winterschladen – Tenor-/Baritonsaxophon, Bassklarinette
Achim Fink, Andreas Gilgenberg,
Bernd Winterschladen und Stephan Schulze

Auf der Bühne der Kulturwerkstatt standen vier Musiker – und jede Menge Blech. Ich zählte allein 16 Blech- und Holzblasinstrumente, Tubas, Posaunen, Klarinetten, natürlich auch das riesige Sousaphon, also statistisch vier pro Musiker. Hinzu kam einiges an Percussion und sogar einige als Instrument genutzte Kinderspielzeuge. Daß daraus vielfältigste Musik entstand, ja geradezu entstehen mußte, war schon deshalb unvermeidlich. Die vier Musiker spielten mit der Klangfülle eines großen Blechblasorchesters und natürlich unverstärkt.

Den erkennbaren Spaß an ihrer Musik, am Improvisieren auf der Bühne, übertrugen sie auch durch ihre Anmoderation der Musik auf ihr Publikum. Etwa wenn sie für ihre spontan entstandenen Zwischen-Improvisationen ebenso spontan Titel fanden, wie "kein Zittern in der Zitadelle" (anspielend auf die frühere Zitadelle Festung Mark) oder das Publikum um Titel für die Musik baten. Etwa als Achim Fink auf dem Sousaphon Klänge erzeugte, die asiatischem Obertongesang ähnelten, und eine Zuhörerin den Titel "Tibet Calling" vorschlug.

Die seit Wochen andauernde sommerliche Hitze hatte ihren Weg auch durch die dicken Festungsmauern gefunden. Im zweiten Set wurden dann auch ausnahmsweise mal die Türen zum Innenhof offen gelassen, um ein wenig der dann schon wieder etwas kühler gewordenen Luft herein zu lassen. Diese drückende Hitze schien wie eine Untermalung des Titels "Malecon", mit dem die Musiker an eine Kuba-Tour erinnerten, an "eine schwüle, feuchtwarme Sommernacht am Malecon, der Uferstraße Havannas".

Donnerstag, 17. Mai 2018

Vorschau Juni

Am Sonntag, dem 10. Juni werden die Talking Horns bei den Freien Klängen zu hören sein. Ab 19 Uhr in der "Kulturwerkstatt", der kleinen Bühnen hinter dem Café "Stübchen" in der Festung Mark.
Achim Fink – Posaune, Basstrompete, Tenorhorn, Sousaphon
Andreas Gilgenberg – Altsaxophon, Sopransax, Altflöte, Bassklarinette
Stephan Schulze – Posaune, Bassposaune, Tenorhorn, Sousaphon
Bernd Winterschladen – Tenor-/Baritonsaxophon, Bassklarinette

Die Talking Horns „erzählen“ mit ihren Instrumenten höchst unterhaltsame Geschichten aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Kopf und Bauch werden gleichermaßen bedient: Für Puristen und Schubladen-Denker unerhört. Der/die „Durchschnittshörer/in“ (so es sie denn überhaupt gibt) haben dabei ebensoviel Spaß wie Jazz-Kenner, Freunde der Kammermusik oder jene, die es lieben, wenn es „groovt“.

Das Repertoire wächst beharrlich wie auch die Gemeinde der Freunde akustischer Kunst. Das aparte Erlebnis, musikalische Tiefe ohne Verstärker, Pixel, Pomp und Videoclips zu erreichen, gedeiht besonders in guter akustischer Umgebung: Daher auch der Hang der talking horns, wohlklingende Räume aufzuspüren. Und manches Museum, Industriegebäude oder Burggemäuer wird somit zum Konzertsaal.

Also sprechen die vier Männer mit ihren Blech- und Holzinstrumenten durchs Horn. Alle möglichen Facetten von schlichter, manchmal idyllischer Homophonie und kammermusikalischer Qualität bis hin zu komplexer Polyphonie und Poly-Rhythmik werden in einer für jeden direkt zugänglichen universellen musikalischen Sprache umgesetzt. Melodien mit Ohrwurmcharakter entfalten sich über raffinierten rhythmisch-harmonischen Grundgerüsten.

Die sich entwickelnde erstaunliche Vieldimensionalität der Stücke erinnert bisweilen an die Struktur ausgefeilter klassischer Streichquartette. Die große Faszination der Talking Horns liegt vor allem darin, dass sie ihren fantasievollen musikalischen Mikrokosmos mit sparsamen Mitteln entfalten: Messer scharfe Bläsersätze wechseln mit lyrischen Passagen und gelegentlich reflektiert der musikalische Horizont auch avantgardistische Kammermusik. Durch permanenten Rollenwechsel erreichen die Talking Horns eine orchestrale Dichte.

Und was bedeutet Jazz für die Talking Horns: „Die vorhandenen Mittel mit all ihren Möglichkeiten kompositorisch zu nutzen, improvisatorisch zu gestalten und zu umspielen.“

Sonntag, 13. Mai 2018

Duo Dong Dix + Viktor Kalinke

Heute gab es bei den Freien Klängen ein Lesekonzert. Die Weisheit chinesischer Philosophen traf auf die Musik des Duo Dong Dix.
Ya Dong – Pipa
Wolfram Dix – Percussion
Viktor Kalinke – Lesung, Übersetzung aus den Chinesischen

Ya Dong mit ihrer Pipa, der chinesischen Laute, und Wolfram Dix mit seinem akustischen und elektronischen Schlagzeug kamen von musikalisch völlig unterschiedlichen Erdteilen – und doch oder gerade daraus ergab sich ein sehr interessantes und reizvolles Zusammenspiel. Zumal Ya Dong nicht nur traditionelle chinesische Melodien spielte, sondern auch in der europäischen Musik zu Hause war. Und hörte ich da bei einem Stück tatsächlich Anklänge der Filmmusik zum "Dritten Mann" heraus (was ja vom Instrument bzw. von der gezupften Spielweise der Laute her gar nicht so abwegig wäre)? Wolfram Dix wiederum konnte auf seinem Percussion-Instrumentarium auch meditiv-ruhige Klänge erzeugen, die die Laute nur leise begleiteten. Genau entgegengesetzt die Töne, die er aus seinem elektronisch verstärkten Schlagzeug holte, kräftig, laut und durch die Elektronik auch verfremdet tönt sein Schlagzeug solo durch die Festungsmauern.

Was Dix später über Dong sagte ("sie kann – was in der chinesischen Musik durchaus nicht üblich ist – auch sehr gut und frei improvisieren"), war dann auch im Programm zu merken. Wenn beide Musiker einander mit ziemlichen Spaß Melodien zuspielten, dann ging das ein wenig in die Wildheit jazziger Klänge über, wenngleich auch sehr zivilisert.

Das Konzert war ursprünglich als Duo angekündigt. Ganz kurzfristig wurde daraus ein Lesekonzert: Viktor Kalinke, Schriftsteller, Übersetzer und Verleger aus Leipzig, hatte bereits vor mehr als zehn Jahren Lesungen mit der Begleitung durch Wolfram Dix durchgeführt. Als er von dessen aktuellen Konzerten hört, vereinbarte er kurzfristig, zur Musik des Duos aus dem Buch des Philosophen Zhuangzi (365 - 290 v. Chr.) zu lesen.

Donnerstag, 12. April 2018

Vorschau Mai

Zunächst ein wichtiger Hinweis: Ab Mai beginnen die Freien Klänge immer um 19 Uhr statt wie bisher 18 Uhr. Warnfried Altmann zeigte sich bei der Ansage des Aprilkonzertes ein wenig ratlos über die teilweise geringen Besucherzahlen bei wirklich tollen und großartigen Künstlern, die er nach Magdeburg in die Festung Mark holt. Die spätere Anfangszeit ist eine Reaktion darauf, dass möglicherweise viele bei dem nun wieder kommenden sommerlichen Wetter den Sonntagnachmittag erst einmal unterwegs sind und vielleicht lieber etwas später ins Konzert gehen.

Also, nehmen Sie diese Einladung zu den Freien Klängen an und kommen Sie zahlreich!
Am besten gleich zum Mai-Termin:
Am Sonntag, dem 13. Mai um 19 Uhr ist dann das Duo Dong Dix zu hören:
Ya Dong – Pipa
Wolfram Dix – Percussion

Die Musik des Duo Dong Dix ist irgendwo zwischen Leipzig und Shanghai zu verorten. Die beiden Musiker improvisieren auf Grundlage vielfältiger musikalischer Erfahrungen, die von den beiden Solisten in den unterschiedlichsten kulturellen Zusammenhängen gemacht wurden. Durch freies Spiel mit vielgestaltigem Material entsteht echte Synthese.



Ya Dong (Pipa), geboren und aufgewachsen in Shanghai, lebt seit vielen Jahren in Leipzig. Sie ist international anerkannte Konzertsolistin auf der Pipa, der chinesischen Kurzhalslaute. Von 1979 bis 1983 studierte Dong Ya an der Musikhochschule Shanghai beim Pipa-Meister Ye Xuran. Neben der meisterhaften Interpretation des traditionellen und zeitgenössischen Repertoires widmet sich Ya Dong mit großer Freude der Improvisation.

Wolfram Dix (Perkussion) arbeitet im Bereich von I-Musik, Jazz und orchestralen Projekten. Im Zusammenspiel ist es ihm ein großes Anliegen, scheinbar existierende Grenzen zwischen einzelnen Kunstgattungen durchlässig zu machen und auf diese Weise manche bisher als unvereinbar betrachtete Ausdrucksweisen zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. Dabei geht es ihm weniger um die Entwicklung eines Personalstils als vielmehr um Anreicherung des klingenden Augenblicks. Dix spielt nur, was sich nicht von selbst versteht, was also gespielt werden muss.

Sonntag, 8. April 2018

Le Bang Bang

Heute war "Le Bang Bang" bei den Freien Klängen zu hören.
Stefanie Boltz – Gesang
Sven Faller – Bass

Gesang und Kontrabaß: eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination, die im Konzert jedoch einen ungeahnten Reiz entwickelt. Die Gesangsstimme steht dann pur auf der Bühne ("pure" heißt dann auch das aktuelle Album), ohne die Melodiestimme einer Band, während der Baß eine akustische Untermalung gibt, einen Rahmen liefert. Und auch der Baß klingt da anders als der Baß in einer Band, der oft im Hintergrund agiert. Hier steht auch der Baß nicht nur optisch deutlich präsent auf der Bühne, sondern ist auch akustisch gegenwärtig, ist deutlich warnehmbar. Als "Pur" beschreiben die beiden auch die Idee, die hinter ihrer Musik steckt. "Wir haben versucht, die Melodien ganz nackt auf die CD zu bringen, die Essenz der Musik herauszuholen", berichten sie, "und wir haben sie an den Orten unserer Konzerte aufgenommen, direkt auf der Bühne, wenn das Publikum gegangen war, noch mit dem gerade zu Ende gegangenen Konzert im Gefühl".

Stefanie Boltz erzählt im Jazz-Gesang Geschichten. Geschichten, die vom Leben handeln, von der Liebe. "Eigentlich sind alle der heute gespielten Lieder Liebeslieder", sagen die Musiker im Konzert. Und so singt Stefanie Boltz dann auch "Save your love for me" oder "Wish fall in love with you" voller Gefühl und zugleich mit einer großen Klarheit in der Stimme. Sven Faller erzeugt dazu mit seinem elektronisch verstärkten Baß eine eigene akustische Welt, spielt Melodien, in denen man auch  mal indische Klänge heraushört, Synthesizer-Weltraumklänge aus Science-Fiction-Filmen oder Echos in großen leeren Hallen. Faller nutzt seinen Baß aber auch als Schlagzeug und Percussion-Instrument, klopft und trommelt auf ihm, bearbeitet ihn mit Händen und Fäusten, nutzt gelegentlich auch eine Loop-Station.

Dienstag, 3. April 2018

Vorschau April

Am Sonntag, dem 8. April werden "Le Bang Bang" auf der Bühne der Freien Klänge stehen. Beginn ist 18 Uhr.
Stefanie Boltz – Gesang
Sven Faller – Bass

Aus dem Pressetext:
Le Bang Bang ziehen ihren Songs den unnötigen Ballast vom Leib, bis es zwischen den Noten knistert. Seit nunmehr sechs Jahren wagen sich Stefanie Boltz und Sven Faller ausschließlich mit Stimme und Kontrabass bewaffnet auf Konzertbühnen jeder Größe. Ein musikalischer Drahtseilakt, bei dem jede Nuance zählt und dem Ganzen eine unerwartete Richtung geben kann. Gespannt verfolgt der Zuhörer, wie sich die beiden Akteure aus dem Moment heraus die musikalischen Bälle zuspielen. Da kann es schon vorkommen, dass er einen vertrauten Songklassiker für eine von Le Bang Bangs fantasievollen Eigenkompositionen hält.

Auf ihrer Webseite haben die beiden Musiker einige Audio- und Videoschnipsel veröffentlicht, die neugierig machen, die beiden live zu erleben. Gefühlvoller Gesang, vom Baß untermalt. Das verspricht ein schönes Konzert!

Sonntag, 11. März 2018

Atesh Tayfa

Heute war mit "Atesh Tayfa" ein bulgarisches Ensemble auf der Bühne der Freien Klänge zu erleben.
Ateshghan Yuseinov – Guitars
Dimitar Gorchakov – Piano, Keyb.
Skiller – Beatboxing
Venera Todorova – Vocal

Die Freien Klänge sind immer für eine Überraschung gut. Diesmal besteht sie im aus dem Hip-Hop stammenden Beatboxing. Und so tritt dann eben auch einer der Musiker mit typischer Hip-Hop-Kappe auf dem Kopf auf: Skiller, den Warnfried Altmann als Gewinner einer Beatboxing-Championship vorstellt und  über den er sagt "ich habe gestern (da spielten die Musiker in Altmanns Heimatdorf Wangelin) zum ersten Mal erlebt, daß man Schlagzeugklänge mit dem Mund erzeugen kann".

Die Musik beginnt mit ein paar klassischen Klavierakkorden, denen sich bald die E-Gitarre überlagert, auf der Ateshghan Yuseinov orientalisch anmutende Klänge erzeugt. Doch schon bald verschwimmen die musikalischen Grenzen, hört man auch spanische Gitarre heraus. In die Instrumente hinein mischt sich Skiller, der auf nichts anderem als einem Mikrophon, kräftigem Verstärker und Baßboxen Schlagzeugklänge hinzufügt. Und bei diesem mit dem Mund erzeugten Schlagzeug ist von der Bass Drum, über die Snare Drum bis zum Hi-Hat alles enthalten. Und man sieht auch die Hip-Hop-typischen Bewegungen der Hände, die die Musik unterstreichen und wohl unweigerlich dazugehören.

Bei anderen Stücken, als dann Venera Todorova hinzukommt, dominieren eher die leiseren Töne, wird die Stimme der Sängerin nur leise von der Gitarre begleitet. Aber auch Skiller "kann leise", paßt sich mit seinem Mund-Schlagzeug an Gesang und Gitarre an. Auch Percussion-Klänge, bis hin zum leisen Säuseln des Windes oder Vogelgezwitscher werden von ihm imitiert.

Im Piano-Solo von Dimitar Gorchakov läßt sein Spiel das Gefühl von Bar-Atmosphäre entstehen. Als dann die anderen Musiker einstimmen, klingt die Musik nach irgend etwas zwischen Balkan-Folk und leichtem Jazz. Mitunter fühlte man sich auch an die Musik der Jazz-Gitarrenvirtuosen der 70er Jahre wie John Maclaughlin erinnert, wenn Ateshghan Yuseinov von Skiller am Schlagzeug begleitet wird.

Die Musiker nehmen das Publikum mit auf eine Reise, die irgendwo am Schwarzen Meer beginnt, durch den Bosporus an der Türkei vorbei führt und dann rund ums Mittelmehr geht. Nach den Wurzeln ihrer Musik gefragt, sagen Sie "das ist natürlich sehr viel bulgarische Volksmusik, aber auch Einflüsse aus Rumänien oder Mazedonien". Die bulgarische Liedtexte muß das Publikum über das musikalische Gefühl aufnehmen (sofern es nicht der bulgarischen Sprache kundig ist). Da meint man lustige Tanzmusik ebenso heraus zu hören wie melancholische Liebeslieder. Und es ist viel Improvisation dabei, wenn sich die vier gegenseitig Melodien zuspielen oder -singen, und ausdrucksstarker Jazz-Gesang von Venera Todorova.

Samstag, 10. März 2018

Vorschau 2018

Bei einer so kleinen (aber feinen!) Konzertreihe ist die Organisation keine ganz einfache Aurfgabe. Deshalb verzögerte sich auch die Bekanntgabe der Programmvorschau für das komplette Jahr 2018. Der Organisator der Konzertreihe, Warnfried Altmann, teilte gerade mit, daß das Programm nun aber komplett sei, die letzten Lücken geschlossen sind. Hier ist nun also das Programm bis Dezember 2018. Neu ist in diesem Jahr: auch in den Sommermonaten finden bei den Freien Klängen in der Festung Mark Konzerte statt.

Bitte beachten Sie: ab Mai beginnen die Konzerte eine Stunde später als bisher, also um 19 Uhr statt  18 Uhr. Einlaß wird dann ab 18:30 sein.

11.03.18, 18:00 Uhr
ATESH TAYFA (Bulgarien)
Ateshghan Yuseinov – Gitarre
Venera Todorova – Gesang
Skiller – Beatboxing
Dimitar Gorchakov – Piano, Keyboard

08.04.18, 18:00 Uhr
„Le Bang Bang“
Stefanie Boltz – Gesang
Sven Faller – Bass

13.05.18, 19:00 Uhr
„Die Freude der Fische“ (China, Dtl.)
Ya Dong – Pipa
Wolfram Dix – Perkussion
Viktor Kalinke – Rezitation

10.06.18, 19:00 Uhr
„Talking Horns“
Achim Fink – Posaune, Basstrompete, Tenorhorn, Sousaphon
Andreas Gilgenberg – Sopran-, Altsaxophon, Altflöte, Bassklarinette
Stephan Schulze – Posaune, Bassposaune, Tenorhorn, Sousaphon
Bernd Winterschladen – Tenor-, Baritonsaxophon, Bassklarinette

08.07.18, 19:00 Uhr
Dill – Paeffgen – Duo (Schweiz)
Susanna Dill – Akkordeon
Gilbert Paeffgen – Hackbrett

12.08.18, 19:00 Uhr
Max Clouth Clan (Dtl. Indien)
Max Clouth – Gitarre
Andrey Shabashev – Keyboard
Martin Standke – Schlagzeug
Markus Wach – Bass
Varijashree Venugopal – Gesang

09.09.18, 19:00 Uhr
„Petit Standard“ (Kroatien, Dtl., USA)
Vesna Pisarovic – Stimme
Henning Sieverts – Bass
John Betsch – Schlagzeug

14.10.18, 19:00 Uhr
(USA, Polen)
Melissa Ahern – Gesang, Gitarre
Bodek Janke – Perkussion

11.11.18, 19:00 Uhr
„Mahagoni“ (Argentinien, Dtl.)
Quique Sinesi – Gitarre
Fabiana Striffler – Violine

09.12.18, 19:00 Uhr
„Swinging Noel“
Duo „CONJAK“ (Folk/Chanson/Swing/Latin)
Christiane Hagedorn – Gesang, Geige, Flöte
Martin Scholz – Piano, Kornett, Perkussion

Donnerstag, 15. Februar 2018

Vorschau März

Am Sonntag, dem 11. März, wird mit "Atesh Tayfa" ein türkisch/bulgarisches Ensemble auf der Bühne der Freien Klänge stehen. (11. März, 18 Uhr in der Kulturwerkstatt der Festung Mark Magdeburg)

Ateshghan Yuseinov – Guitars
Skiller - Beatboxing
Dimitar Gorchakov – Piano, Keyb.
Venera Todorova – Vocal

Das türkisch-bulgarische Jazzprojekt überzeugt durch seine ehrliche Folkmusik mit orientalischem Touch. Das Quartett, bestehend aus Ateshghan Yuseinov an der Gitarre, Dimitar Gorchakov am Piano und Keyboards, Skiller, der World Beatbox Champion, der Drummachine mit dem Mund und dazu kommt an diesem Abend die einmalige Stimme der Sängerin Venera Todorova. ATESHGHAN YUSEINOV ist einer der interessantesten Gitarristen, nicht nur auf dem Balkan. Mit seiner einzigartigen Technik, die sich durch schnelle Rhythmen auszeichnet und durch Improvisation einer sehr offenen Spielweise verbunden ist, hat er Kultstatus erlangt.Der 27-jährige Beatboxer Skiller alias Alexander Deyanov aus Sofia / Bulgarien ist besser bekannt als der "schnelle Mund" aus dem Osten. Er erlangte diesen Titel dank seiner Fähigkeit, schnelle Rhythmen und Drum-Patterns zu spielen. Alexander nimmt sein Beatboxing jenseits der traditionellen Hip-Hop-Einflüsse in eine viel breitere Palette zeitgenössischer Stile auf.
Venera Todorova, die Lebensgefährtin von Ateshghan Yuseinov, ist eine stimmgewaltige Sängerin, die die traditionellen Gesänge des Donauraums - zum Teil zeitgemäß arrangiert und gleichzeitig beeindruckend intoniert. Mit Atesh Tayfa in dieser Zusammensetzung erwartet die Besucher eine aufregende musikalische Reise voller Lebensfreude. 


Beatboxing, dasErzeugen von Schlagzeug- und Percussion-Klängen nur mit Mund und Mikro, ist ein äußerste kräftiges Musikelement und vor allem in der Jugendkultur zu finden. Je nach Verstärkung können die mundgemachten Geräusche den Saal durchaus zum Beben bringen. So etwas gab es bei den Freien Klängen noch nicht. Ich bin schon gespannt auf die Kombination von modernen Rhytmen, traditioneller Gitarre und bulgarischem Gesang.

Eine Klangprobe (allerdings im Duo, ohne Sängerin) gibt es im Videoschnipsel: 


 

Sonntag, 11. Februar 2018

Holm Birkholz und Manfred Preis: "Ein Sommernachtstraum"

Heute standen zwei Musiker auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark, die normalerweise bei den Berliner Philharmonikern zu hören sind.
Holm Birkholz – Komposition, Violine, Percussion, Klangschalen, Spieluhren
Manfred Preis – Klarinette, Steirische Harmonika
Daneben nehmen sie sich aber auch Zeit für eigene Projekte. Eines davon entspringt Holm Birkholz' Liebe zur meditativen, fernöstlich inspirierten Musik (wie auf seiner aktuellen CD Arpeggio – Im Echo der Stille). Und damit paßten die beiden genau in die Magdeburger Weltmusikreihe.

Manfred Preis (links) und Holm Birkholz 
in der Magdeburger Festung Mark

Das Konzert stellte Holm Birkholz unter den Titel "Ein Sommernachtstraum" und lud die Konzertbesucher ein, einer Geschichte, einer Vision, vielleicht auch einem Märchen zu folgen und sich ganz in die Musik rund um Sonne und Sterne hinein sinken zu lassen. Diesem Ansatz entsprachen auch der Bühnenaufbau und die von Janet Kirsten gestaltete Lichtinstallation. "Die Musiker stehen sonst oft im Licht. Hier aber soll die Musik den Raum füllen und die Hauptrolle einnehmen", sagte die Berliner Bühnenbildnerin. So wurde die Bühne dann, passend zur kosmischen Musik, von einer riesigen, dunkel golden leuchtenden Sonne beherrscht. Vor den Musikern standen von Kerzen gleichfalls golden erleuchtete Schalen aus innen verspiegeltem Glas, vielleicht andere kosmische Himmelskörper darstellend. Der Rest des Raumes war in rotes Licht getaucht, das die Konturen verschwimmen ließ und auch die Musiker nur sparsam beleuchtete und ihnen als Person tatsächlich nur die (beabsichtigte) Nebenrolle zuwies.

Bühnenbild aus Sonne und Sternen in einer
Lichtinstallation von Janet Kirsten

Die einzelnen Sätze seiner Komposition beschrieb Holm Birkholz mit kurzen Texten, die er jeweils vortrug. So stand am Beginn des Sommernachtstraumes ein schöner Sommerabend: "Wir verweilen ... an einem Ort der Stille, vielleicht auf einem Berggipfel, und warten auf den Sonnenuntergang. Mit zunehmender Dämmerung werden mehr und mehr Sterne am Himmel sichtbar und langsam umfängt uns das funkelnde Licht dieser sternenklaren Neumondnacht". Leise angeschlagene Klangschalen – Abendglocken gleich – wurden von tiefen Tönen aus Manfred Preis' Baßklarinette begleitet. Töne aus einer Spieluhr werden leise hörbar, bis dann Stille einkehrt.

Stille, die Birkholz den zweiten Satz einleiten ließ:  "In sternklarer Finsternis schauen wir hoch in die unendlichen Sphären des Nachthimmels. Wir entdecken mehr und mehr Sterne und nehmen wahr, wie uns diese Gestirne etwas zuflüstern". Sich wiederholende Folge von mal pizzicati gespielten, mal gestrichenen Violintönen und silberhellen Tönen kleiner Klangschalen lassen eine sphärische Wirkung entstehen, machen das Gefunkel der Sterne hörbar.

Weiter geht es in einem Kometenschweif: "wir genießen dort die Stille des Weltraums und vergessen dort völlig, daß dieser Komet mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit den Raum durchmißt", sagt Holm Birkholz dazu. "Aber davon hören Sie nichts, alles ist still um Sie herum". Und in diese Stille hinein zaubert er leise Klänge, beinahe unhörbar leise.

Dienstag, 6. Februar 2018

Vorschau Februar

Am Sonntag, dem 11. Februar ist um 18 Uhr wieder Zeit für die Freien Klänge in der Festung Mark. Diesmal stehen zwei klassische Musiker auf der Bühne:
Holm Birkholz – Violine
Manfred Preis – Klarinette

Dass die beiden zusammen bei den Berliner Philharmonikern spielen, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie auch gut in die Magdeburger Weltmusikreihe passen. In anderer Besetzung war Manfred Preis bereits im März 2017 bei den Freien Klängen zu hören. Damals mit einer bunten, von Telemann inspirierten und sehr lebendigen Musikmischung, bei der Improvisationen bis zu Jazz-Klängen reichten. Holm Birkholz wiederum begeistert durch seine schwebenden, ans fernöstliche erinnernden Klänge auf seiner CD Arpeggio - im Echo der Stille. Wie das beides zusammenpasst, bin ich schon sehr gespannt zu hören.

Warnfried Altmann, Organisator der Konzertreihe, schreibt über das kommende Konzert: "ich bin stolz und glücklich, zwei Musiker der Berliner Philharmoniker engagiert zu haben, aus einem der besten Orchester der Welt. Eine Violin-CD von Holm Birkholz hat mich unendlich fasziniert - 66 min Solo-Violine - ich kam in einen Sog und konnte mich nicht satt hören. Dies alles live zu erleben wird ein großartiges Ereignis".

Holm Birkholz studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Michail Goldstein und in der Meisterklasse von Manfred Scherzer. Bereits vor seinem Staatsexamen wurde er 1976 Erster Konzertmeister der Staatskapelle Weimar und drei Jahre später im Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig (heute: MDR Sinfonieorchester Leipzig), bevor er 1982 Mitglied der Berliner Philharmoniker wurde. Für Holm Birkholz sind das Komponieren und Arrangieren wesentliche Bestandteile seines künstlerischen Schaffens. Bereits in den 60er Jahren fand er dafür in Dimitri Kabalevsky seinen prägenden Lehrer.

Manfred Preis studierte Klarinette an der Musikhochschule München. Nach einem Engagement im Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin kam er 1981 zu den Berliner Philharmonikern. Er konzertiert als Solist und Kammermusiker in Japan, China, Mexiko, Brasilien und Europa. Als Dozent war er für viele internationale Festivals in Asien, Europa und Südamerika tätig. Er ist Mitglied von zahlreichen Kammermusikensembles und Dozent an der Musikhochschule in Augsburg sowie an der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker.

Sonntag, 14. Januar 2018

Boi Akih

Heute spielte das Duo Boi Akih bei den Freien Klängen.
Monica Akihary – voice
Niels Brouwer – guitar

Monika Akihary beginnt leise zu singen, fast nur ein Sprechgesang, einzelne Silben, die sich über die Gitarrenakkorde von Niels Brouwer legen. Schon bald hat man sich eingehört und wenige Worte der poetischen englischen Texte genügen, um Assoziationen entstehen zu lassen. „Wenn es Abend wird und dunkle Schatten die Berge entlang aufsteigen“, heißt es da etwa, vom mystischen Klang der Bäume ist die Rede, von den funkelnden Augen eines Mädchens, und so meint der Zuhörer es auch in Monika Akiharys Gesang wiederzufinden, in ihrer zugleich sanften wie ausdrucksstarken Stimme, in der sie Melodien und Lieder ihrer indonesischen Heimat mit europäischem Jazz-Gesang vermischt. „Ich lasse mich von der Atmosphäre der Städte und den Landschaften inspirieren, in die ich gereist bin“, sagt sie später, im Gespräch nach  dem Konzert. Und so finden sich in der Musik des niederländischen Duos Einflüsse aus Indonesien und Akiharys Heimatinsel Harukku ebenso wie Musik aus Afrika, Mexiko, Brasilen oder China. 

Mittwoch, 10. Januar 2018

Vorschau Januar

Am Sonntag, dem 14. Januar um 18 Uhr ist der nächste Termin der Freien Klänge. Dann mit dem Boi Akih Duo.
Monica Akihary – voice
Niels Brouwer – guitar

Das niederländische Jazz-Duo „Boi Akih“ überzeugt durch seinen unverwechselbaren Sound. Es besticht besonderes durch die Kombination europäischer, indischer und indonesischer Klänge. Komponist und Gitarrist Niels Brouwer und Sängerin Monica Akihary haben für ihr aktuelles Werk „Liquid Songs“ neun sehr persönliche Songs verfasst. „Liquid Songs“ ist ein künstlerisches Beispiel für die ständige Verschmelzung von Identitäten, um ihre tiefere Energie nutzen zu können und sie zur Bereicherung der Musik einzusetzen, die auch in der afro-amerikanischen Jazztradition präsent ist.

Die sehr variable, warme Stimme von Monica Akihary wird von Niels Brouwers akustischer Gitarre unterstützt. Wer schon mal eine Kostprobe haben will, kann in das Klangbeispiel hineinhören. Noch besser aber: am Sonntag in die Festung Mark kommen und live hören.