Sonntag, 12. August 2018

Max Clouth Clan feat. Varijashree Venugopal

Heute stellte der Max-Clouth-Clan auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark sein neues Album "Kamaloka" vor. Mit dabei: die indische Sängerin Varijashree Venugopal. 
Max Clouth – Gitarre
Andrey Shabashev – Keys
Markus Wach – Bass
Martin Standke – Schlagzeug
Varijashree Venugopal – Gesang

Max Clouth setzt sich lässig auf den Hocker und beginnt seine doppelhalsige Gitarre zu stimmen. Bereits da hört man indische Klänge in ihren von europäischen  Gewohnheiten abweichenden Tonleitern und den viele Zwischentönen. Genau dafür hat seine Gitarre auf einem der beiden Hälse keine Bunde. Unmerklich geht das Stimmen des Instrumentes in das Konzert über, die Musik klingt ruhig, akustisch. Nur vom Keyboard kommen elektronische Effekte, verzerrte Töne, an Fusion-Musik angelehnt und die Musik ins Jazzige hinein führend. Max Clouth begleitet in „Kusadasi Kelim“ die sich wiederholenden musikalischen Muster seiner Band mit virtuosen, mal spanisch angehauchten, mal indisch inspirierten Klängen. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Max Clouth, der sich nach seinem Musikstudium lange Zeit in Indien aufhielt, um sich dort intensiv mit der indischen Musik zu beschäftigen, will sich nicht in die vielen Musiker einreihen, die nur exotische indische Klänge als „Weltmusik“ spielen: „Ich will etwas neues schaffen, etwas, was es noch nicht so gibt“, sagt der Musiker im Gespräch, „ich finde es interessanter, wenn ich mich mehr an Rock und Pop orientiere“. Und so sind die folgenden Titel aus seiner aktuellen, im April 2018 erschienenen CD Kamaloka, wie „Hamsa – Soham“ nochmals kräftiger und rhythmusbetonter. Nicht aber ohne die melodiösen Wurzeln der indischen Musik ganz zu verlassen. Bei anderen Stücken ist dann auch mal Markus Wach am Baß für die indischen Zwischentöne zuständig, erzeugt mystische Stimmungen, über die Max Clouth seine Melodien legt.

Interessant sind die Bilder, die entstehen, wenn Max Clouth die Bezeichnungen der Musikstücke übersetzt. So heißt eines Shyam, indisch für Abend, und er möchte die nächtliche Atmosphäre indischer Großstädte beschreiben. Wenn man hört, wie sich in einen ruhigen melodischen Beginn urplötzlich und beinahe explosionsartig das Schlagzeug (Martin Standke) einbricht, dann hat, wer schon einmal in diesen Weltgegenden war, die Mischung aus wenigen ruhigen Gassen und lauten quirligen Straßen voller Menschen und Verkehr vor Augen.

Kurz vor Ende des ersten Set holt Max Clouth die indische Sängerin Varijashree Venugopa auf die Bühne. Die durchaus europäisch geprägten, ruhigen Melodien begleitet sie mit einer zarten und zugleich ausdrucksstarken Stimme. Ursprünglich in klassischer indischer Musik ausgebildet, lässt sie sich inzwischen vom europäischen Jazzgesang beeinflussen. „Mir ist der Austausch zwischen den Kulturen wichtig“, sagt die Sängerin dazu.

Im zweiten Set kommt Max Clout mit einer elektrischen, gleichfalls doppelhalsigen Gitarre auf die Bühne. Die Musik wird noch ein Stück rockiger, dazu Andrey Shabashev an einem auf Toy-Piano gestelltem Keyboard (in Chowpatty).  Später kommt wieder Varijashree Venugopa hinzu und begleitet das Titelstück der aktuellen CD, Kamaloka. Clouth’s  E-Gitarre und Varijashree Venugopas Gesang stehen dort und auch in den folgenden Stücken im musikalischen Dialog – es ist äußerst interessant mitzuerleben, wie sie sich gegenseitig kurze Melodiebögen zuspielen, voller Ausdruck und Kraft. Großartig!

Hier gibt es den Rückblick auf das Konzert von Max Clouth bei den Freien Klängen im Januar 2016.


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