Meike Herzig – Blockflöten, Serpent
Albrecht Maurer – Violine, Fidel, Rebec
Annette Maye – Klarinette, Bassklarinette
Annette Maye, Meike Herzig, Albrecht Maurer (v.l.n.r.) |
Bevor das Konzert in der Kulturwerkstatt, dem kleinen Podium für Konzerte und ähnliches, hinter dem "Stübchen" in der Festung Mark beginnt, kann man auf der Bühne schon die Instrumente liegen sehen – und man sieht einen Tisch voller unterschiedlicher Spieluhren dort stehen. Spieluhren (genauer gesagt: Spieldosen, wie Meike Herzig später erklären wird), die die Leiterin des Trios an vielen Orten sammelte. Am weitesten gereist ist eine japanische Geisha, am skurilsten ein Klorollenhalter, der durch das Abrollen des Papiers aufgezogen wird und dann Musik macht. Dazwischen alles was denkbar ist, ein Symphonion mit wechselbaren Lochplatten, kleine Spielzeuge mit Kurbel oder eine Spieldose, auf der sich ein Karussell dreht.
Um ihre kleinsten Instrumente – ihre Spieldosen – für das Publikum sichtbar und erlebbar zu machen, haben die Musiker eine Kamera mitgebracht, die die Bewegung der Spieluhren, teilweise sogar der Zahnräder darin, auf die große Leinwand hinter ihnen projiziert. Als dann die Musik der ersten Spieldose erklingt, la vie en rose, eine französische Melodie, zu der eine zierliche Tänzerin vor einem Spiegel Pirouetten dreht, dann kommt ein Gefühl auf, im Kino zu sitzen und einen Dokumentarfilm mit Live-Begleitung zu sehen. Die Musiker lauschen den ersten Takten, dann nehmen Meike Herzig an der Flöte, Annette Maye an der Klarinette und Albrecht Maurer an der Geige die Klänge mit ihren Instrumenten auf. Spielen erst parallel zum mechanischen Musikspielzeug, bis Meike Herzig nach einigen Zyklen der sich wiederholenden Melodie den Deckel der Spieldose schließt und die Musiker weiterspielen, die Melodie nun frei improvisierend und verändernd. Auf der Leinwand dreht sich die Tänzerin (nun vom Computer aus eingespielt) weiter, als würde sie sich nun zur Musik des Trios drehen. Am Ende klappt Meike Herzig den Deckel wieder auf, die Musik paßt sich der langsamer werdenden Spieldose an und und verklingt leise. Ein bezauberndes Gefühl beim Erleben dieser Mischung aus mechanischen unnd akustischen Instrumenten stellt sich ein.