Sonntag, 11. Dezember 2016

Martha-Mavroidi-Trio

Heute war das Martha-Mavroidi-Trio auf der Bühne der Freien Klänge zu hören.
Martha Mavroidi – electric lafta, saz, voice
Giorgos Ventouris – doublebass
Stratis Psaradellis – politiki lyra

Das Konzert beginnt mit leisen, dunklen Melodien, bei denen die griechische Lautenistin und Sängerin Martha Mavroidi von Giorgos Ventouris am gestrichenen Baß und Vaggelis Karipis an der dreiseitigen Lyra begleitet wird. Später, als sie zu singen beginnt, hört man ruhige Lieder, denen man einfach vom Gefühl her folgen und lauschen möchte. Alte Liebeslieder (wie das vom Vogel, der sein Nest baut und dann zu seiner Braut fliegt) sind ebenso darunter wie Tänze. Musik, die sich aus Quellen rund um das Mittelmehr speist, wie Martha Mavroidi erklärt, Musik aus der griechischen Heimat der drei Musiker, aus Bulgarien, Armenien oder der Türkei. Eine Besucherin meinte auch mazedonische Töne herausgehört zu haben. Gelegentlich mischen sich Einflüsse des europäischen Jazz in die alten Melodien. Das machen die Musiker dann aber vorsichtig und den traditionellen Charakter der Musik erhaltend. Mitunter wird in den Titeln der Stücke die gemischte Herkunft der Musik hörbar gemacht. So bei Kopanitzadam (einer in Amsterdam entstandenen Bearbeitung der bulgarischen Tanzmelodie Kopanitza). Heraus kommt eine Weltmusik, die sich eher am Orient als am Okzident anlehnt. Gut hörbar und durchaus auch schwungvoll.

Freitag, 18. November 2016

Vorschau Dezember Martha-Mavroidi-Trio

Am Sonntag, dem 11. Dezember 2016 wird das Martha-Mavroidi-Trio auf der Bühne der Freien Klänge zu hören sein.
Martha Mavroidi – electric lafta, saz, voice
Giorgos Ventouris – doublebass
Vaggelis Karipis – percussion

Die griechische Sängerin und Lautenistin Martha Mavroidi spielt im Trio mit dem Bassisten Giorgos Ventouris und dem Percussionisten und Schlagzeuger Vaggelis Karipis. In ihrer Musik (ein paar Hörproben findet man auf ihrer Webseite) mischt sie Klänge aus ihrer griechischen Heimat und des Balkan mit aktueller Musik und jazzigen Elementen. Mit dem Martha-Mavroidi-Trio ist im Dezemberkonzert Musik zu hören, die Abwechslung vom alltäglichen Weihnachtsgedudel bietet und durch die Harmonie ihrer Musik dennoch bestens in die Weihnachtszeit paßt.



Sonntag, 13. November 2016

Lao-Xao-Trio

Heute stand das Lao-Xao-Trio auf der Bühne der Freien Klänge. Diesmal in der Kulturwerkstatt, die direkt neben dem neu eröffneten "Stübchen" liegt – der kleinen Bar der Festung Mark, in der man auch außerhalb der Veranstaltungen gemütlich sitzen kann.
Khanh Nguyen – Gesang, Perkussion
Stefan Wehrenpfennig – Gitarre
Diethard Krause – Violoncello

Das Trio mischt europäisch geprägte Klänge mit asiatischen auf eine interessante Weise. Dabei spielt eine Frage danach, ob nun das Heimische im Fremden oder das Fremde im Heimischen die Musik bestimmt, bei den drei Musikern keine Rolle. Eher ist es die Selbstverständlichkeit des Umgangs unterschiedlicher Traditionen, die an der Musik – an ihrer eigenen Weltmusik – fasziniert. Daß die Musik des Trios vom Kontakt der Kulturen lebt, nicht von ihrer Abgrenzung, hört man schon beim ersten Stück. Beginnt das Konzert noch mit vertrauten Klängen aus Stefan Wehrpfennigs Gitarre, so stimmt schon Diethard Krause am Cello Töne an, die den Gesang von Khanh Nguyen vorwegnehmen. Als sie ihr erstes Lied anstimmt, das vom Vogel Sao, einem Papagei, der alles nachplappert, entspinnt sich ein reizvolles Hin und Her zwischen europäischer und asiatischer Musik.

Donnerstag, 10. November 2016

Vorschau November

Am Sonntag, dem 13. November 2016, steht ab 18 Uhr das Lao-Xao-Trio auf der Bühne der Freien Klänge.
Khanh Nguyen – Gesang, Perkussion
Stefan Wehrenpfennig – Gitarre
Diethard Krause – Violoncello

Das Lao-Xao-Trio hat für seine Kombination vietnamesischer Volkslieder mit europäischen Musiktraditionen bereits den Weltmusikwettbewerb „Creole Mitteldeutschland 2011“ gewonnen und im Jahr 2013 den Weltmusikpreis „RUTH“ auf dem größten Festival für Folk- und Weltmusik, dem TFF Rudolstadt, verliehen bekommen. Das Debut-Album „Upon tree Da“ wurde für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert.

Die Hörproben auf der Webseite des Lao-Xao-Trios zeigen eine interessante Mischung aus instrumentalen, europäisch geprägten Klängen auf Gitarre und Cello, die aber auch asiatische Traditionen aufnehmen, mit der ausdrucksstarken Stimme von Khanh Nguyen, die ihre vitnamesischen Lieder mal sehr zart, mal kräftig und unter Verwendung von Jazz-Einflüssen interpretiert.

Auf das Konzert freue ich mich ganz besonders, weil ich zwar selbst zu den Besuchern des TFF Rudolstadt 2013 zählte, das Konzert des Lao-Xao-Trios aber nicht gehört hatte. So kann ich am Sonntag in der Festung Mark das damals verpasste nachholen... – dann nicht in der Atmosphäre des größten Weltmusikfestivals, sondern eher kammermusikalisch.

Sonntag, 9. Oktober 2016

Adria

Heute stand die italienische Folk-Band Adria auf der Bühne der Freien Klänge.
Rachele Andrioli (voc)
Claudio Prima (acc, voc)
Emanuele Coluccia (sax)
Francesco Pellizzari (dr, elect)

Am Beginn des Konzertes, in dem die vier Musiker ihre neue CD Ogni goccia vorstellten, standen zwei Instrumentals. Mit anfangs nur sehr leisen Rhythmen, die Francesco Pellizzari auf Klanghölzern in seine Elektronik einspielt und als loop weiterlaufen ließ, während er nach und nach weitere Klänge hinzumischte, Beckenklänge oder eine wie ein Didgeridoo klingende Rahmentrommel. Dazu spielt Claudio Prima auf seinem Akkordeon eine melancholische Melodie, von Emanuele Coluccia am Saxophon begleitet. Bald darauf wechelt die Musik ins tänzerische, wird kräftiger. Eine Musik, die ich mir, schließt man die Augen, auch gut als Begleitung eines Films vorstellen könnte: vielleicht ein Kameraschwenk über sommerlich warme Landschaften, hin zu einem Mann, der zu einem Dorf wandert, voller Freude über die bevorstehende Ankunft...

Claudio Prima wies auf den noch leeren vierten Stuhl hin: "wir lassen in Italien einen Stuhl frei für jemanden, der noch kommen könnte. Vielleicht ist es ja jemand, der Dein Leben ändert?" Damit betrat Rachele Andrioli, Sängerin der Band, die Bühne und begann mit einer ausdrucksstarken Stimme zu singen, voller Gefühl, mit Kraft und Dynamik in der Stimme. So wie gleich in ihrem ersten Lied, Ho chiesta alla luna ("ich bat den Mond, mir Glück zu bringen...", heißt es im Text), über die Entscheidung für oder gegen die große Liebe. Mit ihrer Interpretation schaffte sie es, daß der Inhalt der Lieder vom Publikum gefühlt verstanden wurde, auch ohne italienisch zu verstehen (im CD-Booklet sind die Texte auch ins englische übersetzt).

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Vorschau Oktober

Am Sonntag, 9. Oktober, 18:15 - 20:30 Uhr, steht die italienische Folk-Band Adria auf der Bühne der Freien Klänge.
Rachele Andrioli (voc)
Claudio Prima (acc, voc)
Emanuele Coluccia (sax)
Francesco Pellizzari (dr, elect)

Mit Tarantellas, Liebesliedern und Volksweisen spannt sich in einem facettenreichen Konzertabend ein begeisternder Bogen von vertrauten Klängen zu neuen Musikwelten. Bandleader Claudio Prima entlockt dem Akkordeon Töne mit atemberaubender Virtuosität, Rachele Andrioli ist eine bemerkenswerte Sängerin mit ausdrucksstarker Stimme. Ergänzt werden beide durch Emanuele Coluccia mit staunenswertem Enthusiasmus am Saxophon und Francesco Pellizaris gekonnt und akzentuiert gesetzter Percussion. (aus der Konzertankündigung)

Auf der Bandwebseite sind einige Hörproben der hinterlegt. Diese machen neugierig auf eine Musik, die sich zwischen melancholischen Klängen und Jazz-inspirierter Musik bewegt.

Sonntag, 11. September 2016

Ultramarin

Heute stand das Ultramarin-Quartett bei den Freien Klängen auf der Bühne im oberen Gewölbe der Festung Mark.
Uliana Horbachevska (Lemberg) – Gesang
Petras Vysniauskas (Vilnius) – Sopransaxophon
Mark Tokar (Kiew) – Kontrabass
Klaus Kugel (Köln) – Perkussion

Als das Konzert begann, war die Hitze des Septembertages noch lange nicht verflogen. Vielleicht waren viele bis zum Abend im Schatten sitzen oder am Baggersee liegen geblieben, jedenfalls war das erste Konzert der neuen Saison nicht besonders gut besucht. Wer sich jedoch in die Festung Mark aufmachte, wurde mit interessanter Musik belohnt. Und die Wärme? Die blieb wegen der dicken Festungsmauern draußen.

Die ukrainisch-litauisch-deutsche Band Ultramarin legte ihrer Musik ukrainische Volkslieder zugrunde, von Sängerin Uliana Horbachevska mit sanfter Stimme und doch kräftigem Ausdruck, oft auch mit leiser Melanacholie vorgetragen, von Petras Vysniauskas am  Sopransaxophon und Mark Tokar am Bass harmonierend begleitet und mit Klaus Kugels Percussion-Klängen unterlegt. Wenn die Musiker diese Melodien gleich darauf in wilden Improvisationen verarbeiteten, dann könnte der Kontrast wohl kaum größer sein: kräftige Klänge von Saxophon, Baß und Schlagzeug stellten sich der Stimme der Sängerin entgegen. Die Töne der Instrumente und der menschlichen Stimme, gleichfalls als Instrument genutzt, überlagern einander, schweben umeinander, sind mal dissonant, mal harmonisch und fordern das Ohr des Zuhörers heraus. Ein Furioso an  Klängen, dem sich die Sängerin entgegengestellt sieht und dem sie, vor allem wenn Petras Vysniauskas sein Saxophon kräftig bläst, zeitweise zu unterliegen scheint.

Mittwoch, 24. August 2016

Vorschau September

Am Sonntag, dem 11. September (wie immer: am zweiten Sonntag im Monat) starten die Freien Klänge in der Festung Mark in die neue Saison. Beginn ist 18 Uhr.

Diesmal steht das Ultramarin-Quartett auf der Bühne im oberen Gewölbe der Festung Mark.
Uliana Horbachevska (Lemberg) – Gesang
Petras Vysniauskas (Vilnius) – Sopransaxophon
Mark Tokar (Kiew) – Kontrabass
Klaus Kugel (Köln) – Perkussion

In der Musik von ULTRAMARINE verschmelzen ukrainische traditionelle Lieder, alter christlich orthodoxer Gesang mit Neuer Musik und Improvisation. Nahtlos verknüpft das Ensemble seine Kompositionen, durchläuft die Klaviatur menschlicher Ausdruckskraft und führt das Publikum durch faszinierende, außergewöhnlich modern und zugleich archaisch anmutende Klanglandschaften.

Die Ukrainische Vokalistin und Schauspielerin ULIANA HORBACHEVSKA studierte an der Lviv Academy of Art, war Mitglied in diversen Theater und Vokalensembles wie u.a. "Maisternia Pisni" und "Rasa" und von 2002 bis 2011 regelmäßige Mitarbeiterin des Grotowski Instituts in Breslau. Darüber hinaus ist sie in der Ukraine auch als Malerin und Ikonenrestaurateurin bekannt. Seit 2008 arbeitet sie mit dem Litauischen Sopran Saxophonisten Petras Vysniauskas und dem Deutschen Perkussionisten Klaus Kugel in verschiedenen Projekten. Zusammen mit dem Ukrainischen Kontrabassisten Mark Tokar gründete sie 2011 das außergewöhnliche Quartett ULTRAMARINE.

PETRAS VYSNIAUSKAS versteht es auf eindrucksvolle Weise Musik seiner litauischen Heimat mit modernen Klängen zu kombinieren. Ihm gelingt der Brückenschlag von Tradition und Moderne, zwei Richtungen, die für ihn keine Gegensätze sind. In der Volksmusik Litauens höre er die Sprache John Coltranes, sagte er in einem Interview. Seine Musik ist zeitlos, dennoch modern, ohne Modernismen. Dazu kommt, dass er seine Instrumente mit größter Virtuosität spielt. Er gehört zu jenen Musikern, die wichtige Akzente im europäischen Jazz setzen. Er arbeitete mit vielen Musikern zusammen wie mit Steve Lacy, Jon Christensen, Tomasz Stanko, Vyacheslav Ganelin, Charlie Mariano, Karl Berger, Bobo Stenson, und vor allem seit 1989 immer wieder mit dem deutschen Schlagzeuger Klaus Kugel.

MARK TOKAR studierte klassische Gitarre in Lviv und Kontrabass in Krakau. Er gilt in seinem Land als der profilierteste Kontrabassist im Spannungsfeld Neue Musik, Improvisation und Jazz. Er ist Mitglied in Ken Vandermark's Resonance Ensemble und gab weltweit Konzerte, u.a. mit Bobby Few, Perry Robinson, Steve Swell, Michael Zerang, Tim Daisy, Dave Rempis, Roberta Piket, Arkadij Shylkloper, Mikolaj Trzaska, Waclaw Zimpel, Petras Vysniauskas.

KLAUS KUGEL, der sein Drumset um eine Vielzahl von filigranen Klang- und Perkussionsvarianten erweitert, ist einer der einfallsreichsten deutschen Perkussionisten. Er machte globusweit durch hochkarätige Internationale Projekte von sich reden. Zusammenarbeit mit Tomasz Stanko, Charlie Mariano, Theo Jörgensmann, Kenny Wheeler, Vyacheslav Ganelin, Bobo Stenson, Glen Moore, Waclaw Zimpel, Sabir Mateen, Robert Dick, Peter Evans, Perry Robinson, Karl Berger, Roy Campbell, Hilliard Greene, Charles Gayle, Bobby Few u.v.a.

Mehr zur Musik und den Musikern unter http://www.ultramarine.inemu.com/

Sonntag, 12. Juni 2016

Christiane-Hagdedorn-Trio

Heute stand Christiane Hagedorn mit ihrem Trio und  ihrem Programm Blue Ciel auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark:
Christiane Hagedorn – Gesang
Christian Hammer – Gitarre
Martin Scholz – Piano, Kornett, Percussion

Die Sängerin hat ihre familiären Wurzeln in Magdeburg, vielleicht wird sie deshalb vom Publikum besonders freundlich begrüßt. Kam sie zuletzt mit einer großen Band nach Magdeburg, so ist es diesmal eine kleine Besetzung. Auf dem Programm ihres Trios stehen neben eigenen Titeln überwiegend Bearbeitungen von Liedern aus der Zeit zwischen den 30er bis 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. "Songs, die schon alt waren, als ich ein Kind war, die aber immer noch diese ganz eigentümliche Ausstrahlung haben", erklärt sie ihre Musikauswahl. "Das sind Lieder voller Sehnsüchte. Auch aus nicht ganz so rosigen Zeiten, die bis heute überdauert haben", fügt sie in der Konzertpause hinzu.

Am Anfang des Konzertes steht aber ein eigenes Lied, das wie genau auf den Abend geschrieben scheint. Draußen rauscht der Regen, es regnet förmlich Bindfäden, und Christiane Hagedorn singt "beyond the rain the sky is blue". Ihre samtig weiche Stimme wird dabei zurückhaltend von Christian Hammer an der Gitarre und Martin Scholz am Klavier begleitet. Ja, dieses Lied bringt die Wärme des Sommers mit und passt perfekt zu einem Tag, an dem es seit Wochen mal wieder regnet.

Donnerstag, 9. Juni 2016

Vorschau Juni

Im Juni steht Christiane Hagedorn mit ihrem Trio und  ihrem Programm Blue Ciel auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark, am Sonntag dem 12. Juni um 18 Uhr.
Christiane Hagedorn – Gesang
Christian Hammer – Gitarre
Martin Scholz – Piano, Kornett, Percussion

Über das Programm schreiben die Musiker auf ihrer Webseite:
Mit Charme, Raffinesse und Augenzwinkern lässt das Trio aus Westfalen die 30er bis 60er Jahre wieder lebendig werden, jongliert mit Klassikern und eigenen Songs im Retro- Stil, saust über den Atlantik und zurück, von der Côte d'Azur bis zum Bosporus, im Gepäck Chansons von Edith Piaf neben Swing von Ella Fitzgerald und musikalischen Perlen aus dem alten Havanna...
Eine ménage à trois der Extraklasse, die Publikum und Presse begeistert. In kleiner feiner Besetzung, mit großem Ideenreichtum, originellen Arrangements und spielerischer Leichtigkeit schaffen die drei Klangkünstler bezaubernde Momente voller Nostalgie, beschwören Träume in Technicolor in allen Farben des Regenbogens und bewegen sich dennoch erstaunlich virtuos im musikalischen Hier und Jetzt.
Lebendig, sinnlich, frech!

Christiane Hagedorn hatte vor zwei Jahren einen Auftritt bei Jazz in der Kammer. Ihr kräftiger und mitreißender Gesang begeisterte das Magdeburger Publikum. Damals spielte sie vor ausverkauftem Haus. Vielleicht wäre es deshalb empfehlenswert, die Karten für das Konzert am Sonntag bereits im Vorverkauf zu erwerben.

Sonntag, 8. Mai 2016

Tango Transit

Heute war Tango Transit zu Gast bei den Freien Klängen.
Martin Wagner – Akkordeon
Hanns Höhn – Kontrabass
Andreas Neubauer – Schlagzeug


Die Musik des Trios setzt urplötzlich und mit einem kräftigen Beat ein, der gleich die Richtung der Reise zeigt, auf die uns Tango Transit mitnimmt. Denn nimmt man den Namen der Band wörtlich, dann gibt es hier Musik, die zwar von den Ursprüngen und Traditionen des argentinischen Tangos geprägt ist, die aber in unterschiedlichster Weise übertragen wird. Die Band will bewußt nicht nur die Original-Melodien bekannter Tangos wiedergeben. Und so wird gleich zu Beginn des Konzertes drauf los improvisiert, dass es eine Freude hat. Was dabei entsteht, ist irgendwo zwischen traditionellem Tango und Polka, zwischen Jazz und Bluegrass angesiedelt, der Tango verliert seine Melancholie und kommt fröhlich daher. Nur, und auch das wird gleich zu Beginn deutlich, zum Tanzen ist er so wohl weniger geeignet. Das aber ist auch gar nicht das Ziel der Musiker, wie Martin Wagner im Gespräch in der Pause erläutert: Wichtiger ist den Musikern, ihre eigenen Intentionen in die Musik einzubringen.

Auch als sich die Band Piazollas bekannten "Liber Tango" vornimmt, ist das Original nur in kurzen Zitaten zu hören. Im Akkordeon-Solo trifft das typische Instrument des Tango auf Elektroklänge, dann geben Bass und Schlagzeug dem Stück einen schnellen Drive. Vielleicht wäre dafür "Speed-Tango" eine angemessene Bezeichnung . Dann das Titelstück der aktuellen CD "Akrobat". Komponiert vom Bassisten Hanns Höhn, seinen dominanten Bassanteil füllt er improvisierend aus. Wenn Wagner zu einigen Stücken sagt, dass sie sich damit sehr weit vom Tango entfernen, dann trifft das ganz gewiss auf "Fat Cat" zu, zu dem er hinzufügt, "das hat eigentlich gar nichts mehr mit Tango zu tun". In der Tat ist hier die schwungvolle und mitreißende Südstaatenmusik Lousianas zu hören, die einfach gute Laune machte. Vielleicht vermisste man nur noch das Waschbrett als Rhythmusinstrument, aber auch dessen Klänge holte Andreas Neubauer aus Schlagzeug und Percussion heraus.

Dienstag, 3. Mai 2016

Vorschau Mai

Am Sonntag dem 8. Mai um 18 Uhr ist Tango Transit zu Gast bei den Freien Klängen.

Martin Wagner – Akkordeon
Hanns Höhn – Kontrabass
Andreas Neubauer – Schlagzeug

Seit 2008 hat das Trio aus dem Frankfurter Raum bei mehr als 250 Konzerten im In- und Ausland überzeugt sowie vier CDs und eine Live-DVD veröffentlicht. Die Art, nach der hier Energie und Ausdruckskraft des klassischen Tangos mit modernem Sound verschmilzt, sucht hierzulande ihresgleichen: Elemente aus der Cajun-Musik Louisianas mischen sich mit der Rohheit des Balkans, französische Musette trifft auf orientalische Klänge; hinzu kommen bisweilen gar House Bass Drum oder Wah-Wah und Verzerrer beim Akkordeon, wie auf dem aktuellen Album "Akrobat" (JAZZNARTS) zu hören ist. Dieses enthält neben Kompositionen der Band erstmals auch drei Bearbeitungen (Roger Waters "Brain Damage", Astor Piazzollas "Libertango" und F. Mendelssohn Bartholdys "Elfentanz") und ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von drei außergewöhnlichen Instrumentalisten. Die Musik von Tango Transit ist kraftvoll, filigran, melancholisch und schweißtreibend und live äußerst beeindruckend.


Montag, 28. März 2016

Vorschau April

Am Sonntag, dem 10. April gibt es bei den Freien Klängen bulgarische Chormusik, gesungen vom Eva Quartet.
Gergana Dimitrova – soprano
Sofia Kovacheva – mezzo-soprano
Evelina Christova – alto
Daniela Stoichkova – contralto
Milen Ivanov (conductor) – bass-baritone, bagpipe
Das Eva Quartet besteht aus den besten bulgarischen Frauenstimmen, den vier jungen Solistinnen des weltbekannten Frauenchors "Le mystére des voix bulgares", die nach einer strengen Auswahl aus Tausend Bewerberinnen aufgenommen wurden.
1999 gründeten die vier Frauen die Gruppe spontan und sie fanden sofort eine gemeinsame Sprache und gemeinsame Interessen.
Bei ihren Auftritten entsteht eine unverfälschte Atmosphäre, in der der Zuschauer oft das Gefühl hat, nur einer einzigen mehrschichtigen Stimme zu lauschen. Die Sängerinnen beherrschen einen virtuosen und sehr impressiven Gesangsstil, der auf einer exzellenten Technik beruht.
Das Repertoire des Quartetts beinhaltet authentische Volkslieder aus verschiedenen Ecken Bulgariens, wobei die Sängerinnen nach der Reinheit und der Primerität des Liedes bei einem modernen und sehr vielseitigen Lesen der Tradition suchen.
In dem Gesamtprogramm des Quartetts sind sowohl alte bulgarische Musik und Kirchengesänge als auch Improvisation und moderne Musik enthalten.


Sonntag, 13. März 2016

Dikanda

Heute stand die polnische Folk-Band Dikanda aus Szczecin auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark.
Anna Witczak-Czerniawska – Gesang, Akkordeon
Katarzyna Bogusz – Gesang
Daniel Kaczmarczyk – Schlagzeug
Piotr Rejdak – Gitarren
Grzegorz Kolbrecki – Kontrabass
Szymon Bobrowski – Trompete

Dunkle Töne von Akkordeon und Trompete erfüllen den Raum, Rauschen eines Regenmachers kommt hinzu. So leise bleibt es nicht lange; schon bald füllt ein Rhythmus wuchtiger Trommeln und Pauken den Raum. Wow, das ist Musik die mitreißt – schon hält es die ersten nicht mehr auf ihren Plätzen, sie stehen auf und fangen an zu tanzen. 

Es folgen polnische Folksongs, von Anna Witczak-Czerniawska und Katarzyna Bogusz zweistimmig und kraftvoll gesungen und von den übrigen Musikern der Band begleitet. Die Sprachbarriere – die meisten Texte werden auf polnisch gesungen – spielte keine Rolle. Zu vielen der Titel gibt Anna Witczak-Czerniawska in ihrer Anmoderationen ein kurze Zusammenfassung. Wenn es da in einem Lied heißt "Ich kann nicht nähen, aber ich habe Feuer im Herzen" und Anna noch hinzufügt "... und ich werde die Stimmung nach Magdeburg bringen", dann war das nicht nur so dahin gesagt – der Drive der Musik übertrug sich auf das Publikum, im Saal herrschte ausgelassene Stimmung .

Sonntag, 21. Februar 2016

Vorschau März

Am 13. März wird es bei den Freien Klängen in der Festung Mark laut hergehen. Dann wird die polnische Folk-Band Dikanda aus Szczecin auf der Bühne stehen. Achtung: es gibt für das Konzert eine neue Anfangszeit: 19:30 Uhr.
Anna Witczak-Czerniawska – Gesang, Akkordeon
Andrzej Jarząbek Fiś – Violine,Gesang
Katarzyna Bogusz –Gesang
Daniel Kaczmarczyk – Schlagzeug
Piotr Rejdak – Gitarren
Grzegorz Kolbrecki – Kontrabass
Szymon Bobrowski – Trompete
 

Für die Musiker steht ein authentischer Stil im Vordergrund - sie suchen ständig nach neuen Möglichkeiten und fast alle Lieder von der Band sind Eigenkompositionen. Dabei lassen sie sich von Musikstilen vom Balkan, aus Israel, Kurdistan, Weißrussland sowie Indien inspirieren. Natürlich auch von traditionellen polnischen Melodien, die sie in die heutige Zeit "übersetzen".

Für ihre einzigartige Musik hat Dikanda auch zahlreiche Preise bekommen - z.B. 'CD des Jahres' der Magazin Folker im Jahre 2005 für ihr Album 'Usztijo'. Die Band schafft eine außergewöhnliche Atmosphäre auf ihren Konzerten, es ist eine emotionale Reise durch ethnische Sounds, ein lebhaftes Treffen voller Energie, Charisma und echten Gefühlen. Charakteristisch für Dikanda ist die Bildung neuer Worte in ihren Liedtexten, so ist eine originelle Sprache der Band entstanden - 'Dikandisch'. Das Wichtigste für die Band ist der musikalische Ausdruck, der eine Beziehung zwischen ihnen und der Publikum schafft.

Bei Youtube gibt es ein paar Videos der Band, z.B. hier youtu.be/dK_1ECRFk20.

Sonntag, 14. Februar 2016

In 80 Takten um die Welt

Heute waren die Traumgärtner mit ihrem Programm In 80 Takten um die Welt zu Gast bei den Freien Klängen in der Festung Mark.
Yoichi Yamashita – Violine
Marco Reiß – Violine
Marcel Körner – Violoncello
Jaroslawa Pelevina / Ingo Fritz – Viola
Warnfried Altmann – Saxophon
Peter Wittig – Erzähler

Die Veranstalter konnten sich diesmal freuen – das Konzert der Traumgärtner war so sehr ausverkauft, daß bis auf den letzten Stuhl war alles besetzt war, es nicht mal mehr Stehplätze gab und einige Gäste am Eingang abgewiesen werden mußten (was kein Veranstalter gern macht). Vielleicht ein Hinweis für das nächste mal: Karten rechtzeitig im Vorverkauf erwerben oder vorbestellen.

Lebte die Reihe bisher von einem Begriff von Weltmusik, der vor allem unterschiedliche Musikstile von Musikern aus der ganzen Welt umfaßte, so interpretierte das mit dem Untertitel »in 80 Takten um die Welt«  (frei nach Jules Verne) umschriebene Programm den Begriff der Weltmusik neu und führte in die Welt der klassischen und sinfonischen Musik. Die Musiker auf der Bühne waren überwiegend klassische ausgebildete Musiker und stehen sonst mit der Magdeburger Philharmonie oder als Philharmonisches Streichquartett auf der Bühne. Einzig Warnfried Altmann als Saxophonist paßte nicht in dieses Schema, er war für die improvisierten, oft ein wenig frechen bis bluesigen Klänge zuständig  Wobei genau genommen auch die Symphoniker die flotten, jazzigen Melodien nicht scheuten. Das fing gleich an mit dem Jazz-Stadard „Fly me to the moon“ an, der obwohl eindeutig wiedererkennbar, doch ganz anders klang.

Einen sechsten Traumgärtner hatte ich bis dahin noch gar nicht erwähnt – Peter Wittig kam gleich darauf als weltreisender Gentlemen auf die Bühne, im hellen Leinenanzug und mit einem kleinen Köfferchen voller Reiseutensilien. Darin viele kleine Papierfähnchen, eines für jedes bereiste Land, und Reiseliteratur. Reisebeschreibungen für jede Station, überwiegend mit kleinen Anekdoten über das Land und seine Menschen. Er liest, deklamiert, geht in seinem Metier als Schauspieler auf und greift hin und wieder auch mal selbst zur Gitarre, spielt französische Chanons, russische Balalaika-Melodien oder begleitet die Beatles.

Freitag, 5. Februar 2016

Vorschau Februar

Am Sonntag, dem 14. Februar (und zugleich dem Valentinstag, der aber mit dem Programm eher wenig zu tun haben wird) gibt es um um 18:15 wieder ein Konzert der Freien Klänge. Diesmal mit den Traumgärtnern und ihrem Programm In 80 Takten um die Welt.
Yoichi Yamashita – Violine
Marco Reiß – Violine
Marcel Körner – Violoncello
Ingo Fritz – Viola
Warnfried Altmann – Saxophon
Peter Wittig – Erzähler


Ein Konzert, das zumindest von der Instrumentierung her – die Musiker, mit denen Warnfried Altmann auf der Bühne steht, kommen aus der Magdeburgischen Philharmonie und treten daneben auch als philharmonisches Steichquartett auf – von dem sonst bei den Freien Klängen gewohnten abweicht. Nicht aber von der Spielfreude her: die wird es wie immer geben. Und letztlich handelt es sich auch bei diesem Konzert um Weltmusik. Diesmal im programmatischen Sinn: frei nach Jules Vernes berühmtem Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen" begeben sich die "Traumgärtner" mit ihrem neuen Programm auf eine musikalisch-literarische Weltreise durch alle fünf Kontinente.

Ausgangspunkt der Reise ist die Wiege der deutschen Barockmusik – das Bundesland Sachsen- Anhalt. Auf musikalisch-literarischen Pfaden werden sich die 6 Musiker durch die schier unendliche Vielfalt der europäischen Kulturlandschaft bewegen, herausragende Örtlichkeiten besuchen, große Literaten zu Wort kommen lassen und natürlich immer wieder der Musik lauschen. Ungarische Zigeunermusik wird erklingen, das französische Chanson wird das Publikum in seinen Bann ziehen, die Wiener Klassik darf nicht fehlen, der melancholisch finnische Tango lädt zum Träumen ein, die Beatles entführen nach Großbritannien und die irische Fiddlemusik wird mit virtuosen Streicherklängen begeistern.

So unterschiedlich die nationalen Rhythmen und Klänge auch sind, sie befruchten sich seit Jahrhunderten gegenseitig und lassen Brücken entstehen, die über alle politischen Wirrnisse hinweg eine völkerverbindende Sprache geschaffen haben: Weltmusik. Und so sind die Entfernungen zu den Kulturen auf den anderen Kontinenten gar nicht so groß, wie die schier unendlichen Flächen der Ozeane vermuten lassen. Von Europa aus geht es nach Nordamerika zu den Quellen des Jazz und nach Südamerika zum argentinischen Tango. Vom Jazz bis nach Afrika als dem Urkontinent des Rhythmus´ ist es ein Katzensprung und auf der Weiterreise faszinieren indische, arabische, fernöstlich asiatische und auch australische Klänge.

Peter Wittig, den man aus dem Magdeburger Theater in vielen Rollen erleben kann, wird als humorvoller Reiseleiter die Zuhörer rezitierend, schauspielernd und singend um die Welt begleiten, eine musikalische Welt, die von einem klassischen Streichquartett und einem jazzigen Saxophon erschaffen wird. Diese Reise ist entschieden günstiger zu haben als bei Jule Verne. Dort kostete sie 19.000 Pfund Sterling, wohlgemerkt ohne Südamerika, Afrika und Australien auch nur zu streifen!

Sonntag, 10. Januar 2016

Max Clouth Clan

Heute war der Max Clouth Clan zu Gast bei den Freien Klängen in der Festung Mark:
Max Clouth – Indian Jazz Guitar, Lotus Guitar
Markus Wach – Bass
Martin Standke – Schlagzeug 

Max Clouth, der sich nach seinem Musikstudium lange Zeit in Indien aufgehalten hat und sich dort intensiv mit der indischen Musik beschäftigte, begann das Konzert auch mit indischen Klängen. Solo gespielt auf seiner doppelhalsigen Gitarre, einer Spezialanfertigung von Neumann Gitarrenbau Leipzig und mit zusätzlichen Resonanzsaiten ausgerüstet. Die ungewohnten, von europäischen Klangmustern und Tonskalen abweichenden Klänge zogen das Publikum in der Festung Mark gleich von Beginn an in ihren Bann. Später kam dann seine Band hinzu, mit Markus Wach am Bass und Martin Standke am Schlagzeug. Da wurde dann aus den indischen Klängen irgendetwas in Richtung Blues und Rock, eine Konvergenz völlig unterschiedlicher Musikstile, über Kontinente hinweg. Geschickt wechselte die Band zwischen den Stilen, landete immer wieder auch in Indien. Etwa im Stück "Yari Road", das Max Clouth nach einer Straße in Mumbai nannte, in der er längere Zeit wohnte. Auf dem Weg zurück nach Europa schlug die Musik mit dem "Letter from Gaza" einen Bogen nach Palästina. In der von Markus Wach gespielten Eingangsmelodie klang der Baß nach einer orientalischen Laute, die später von Gitarre und Schlagzeug sparsam unterstützt wurde.
Europäisch wurde es dann wieder, als sich Max Clouth von John McLaughlin, einem seiner musikalischen Vorbilder inspirieren ließ. An dieser Stelle hätte das Programm durchaus auch Sunday night in Magdeburg heißen können.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Vorschau Januar

Am Sonntag, dem 10. Januar 2016 um18 Uhr ist der Max Clouth Clan zu Gast bei den Freien Klängen in der Festung Mark:
Max Clouth – Indian Jazz Guitar, Lotus Guitar
Markus Wach – Bass
Martin Standke – Schlagzeug 
Max Clouth „combines the tradition of jazz guitar with elements of North and South Indian music“ (Radio hr2 Kultur). His music ranges from intense, catchy compositions to indian phrasing techniques to virtuoso guitar work. Though innovative in his approach, his works maintain respect for the tradition of jazz guitar. T.L. Mazumdar, nominated for the Bremen Jazz Award 2012, is a „charismatic and exceptional musician“ (GEA.de) with „overwhelming talent“ (Jack Douglas, produced Jimi Hendrix). He adds spherical vocal parts and modern keyboard and synth sounds to the Clan’s music. Max Clouth Clan feat. TL Mazumdar – modern jazz with Indian flavour and great potential to touch listeners all over the world.