Bodek Janke –Drums, Percussion
Vitaliy Zolotov – Gitarre
Philipp Bardenberg – E-Bass
Vitaliy Zolotov beginnt das Konzert mit klaren Akkorden auf seiner Gitarre, zu denen Bodek Janke auf kleinen Flöten Vogelstimmen erklingen läßt oder percussive Geräusche macht, die sich wie ein Störfaktor über die Gitarrenklänge legen. Ein Effekt, der vielleicht gewollt ist, zwingt er doch zum genauen Hinhören. Schließlich kommt noch Philipp Bardenberg mit seinem Baß dazu, erzeugt tiefe Borduntöne, die das doch recht große Volumen der Kulturwerkstatt in der Festung Mark in Resonanz versetzen. Als Bodek Janke anschließend das Publikum mit den Worten begrüßt, daß es "heute eine Musik erleben könne, wie sie hier noch nicht zu hören war", dann mag man ihm das glauben (und weiß doch, wieviel andere und gleichfalls ungewohnte Weltmusikklänge in dieser Konzertreihe bereits zu hören waren).
Das Konzert war inhaltlich durchaus von der osteuropäischen Herkunft bestimmt, ohne daß die Musik dem dafür geltenden Klischee entsprach. So lagen gleich dem zweiten Stück Kinderlieder aus der Ukraine, Serbien, Polen und Deutschland zugrunde, denen Bodek Janke an seinen Tablas sitzend einen ganz ungewohnten Klang gab. Zwischen den beiden gegensätzlichen Seiten, hier leisen und gefühlvollen Klängen, dort kräftigen E-Gitarren- und E-Baß-Tönen in ausgesprochen rockigem, an Progressiv Rock der 70er erinnernden Stil mit Anklängen an Fusion Music, bewegte sich East Drive. Dabei nutzen Baß und Gitarre auch die Möglichkeiten ihrer elektronischen Verstärker aus.
Bodek Jahnke ist im Trio der Meister der komplizierten Rhythmen, der von einem 11/8-Takt auch mal über den großen Teich hin zu brasilianischen Sambaklängen wechselte und seine Band in scheinbar endlose Improvisationen führte. Auch aus ruhig beginnenden Stücken heraus schaffen es die Musiker, über lange Strecken hinweg die Dynamik immer weiter, bis hin zu furiosen Klängen zu steigern. Andere Stücke versöhnen die Weltmusikfans unter den Konzertbesuchern, wenn Jahnkes Rhythmen nur leise begleitet werden oder aufsteht und ein polnisches Scherzlied (Mała Baba Koguta, Die alte Tante hatte einen Hahn...) anstimmt. Später entwickelt sich daraus etwas, was man als osteuropäischen Clubsound ansehen könnte. In der Zugabe klingt ganz leise die Melodie von Подмосковные вечера an, nur wie eine ferne Erinnerung, die Bodek Jahnke mit so etwas wie den Lauten von Nachtvögeln begleitet.
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