Sonntag, 8. April 2018

Le Bang Bang

Heute war "Le Bang Bang" bei den Freien Klängen zu hören.
Stefanie Boltz – Gesang
Sven Faller – Bass

Gesang und Kontrabaß: eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination, die im Konzert jedoch einen ungeahnten Reiz entwickelt. Die Gesangsstimme steht dann pur auf der Bühne ("pure" heißt dann auch das aktuelle Album), ohne die Melodiestimme einer Band, während der Baß eine akustische Untermalung gibt, einen Rahmen liefert. Und auch der Baß klingt da anders als der Baß in einer Band, der oft im Hintergrund agiert. Hier steht auch der Baß nicht nur optisch deutlich präsent auf der Bühne, sondern ist auch akustisch gegenwärtig, ist deutlich warnehmbar. Als "Pur" beschreiben die beiden auch die Idee, die hinter ihrer Musik steckt. "Wir haben versucht, die Melodien ganz nackt auf die CD zu bringen, die Essenz der Musik herauszuholen", berichten sie, "und wir haben sie an den Orten unserer Konzerte aufgenommen, direkt auf der Bühne, wenn das Publikum gegangen war, noch mit dem gerade zu Ende gegangenen Konzert im Gefühl".

Stefanie Boltz erzählt im Jazz-Gesang Geschichten. Geschichten, die vom Leben handeln, von der Liebe. "Eigentlich sind alle der heute gespielten Lieder Liebeslieder", sagen die Musiker im Konzert. Und so singt Stefanie Boltz dann auch "Save your love for me" oder "Wish fall in love with you" voller Gefühl und zugleich mit einer großen Klarheit in der Stimme. Sven Faller erzeugt dazu mit seinem elektronisch verstärkten Baß eine eigene akustische Welt, spielt Melodien, in denen man auch  mal indische Klänge heraushört, Synthesizer-Weltraumklänge aus Science-Fiction-Filmen oder Echos in großen leeren Hallen. Faller nutzt seinen Baß aber auch als Schlagzeug und Percussion-Instrument, klopft und trommelt auf ihm, bearbeitet ihn mit Händen und Fäusten, nutzt gelegentlich auch eine Loop-Station.

Aber auch Songs anderer Bands übernehmen die beiden und arrangieren sie für ihr Duo. Da steht dann ein Lied einer Punkband neben dem "All of me" von Duke Ellington oder "I was blind to let you go" von den Jacson Five. Und wenn dann am Ende des Konzertes dann noch "Smells Like Teen Spirit" von Nirvana zu hören ist, dann könnte das "Entertain us" auch für das ganze Konzert stehen – eine gelungene Unterhaltung: toller Konzertabend mit kräftiger und doch zarter Musik.


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