Sonntag, 12. Juli 2015

Hotel Bossa Nova

Heute war Hotel Bossa Nova zu Gast bei den Freien Klängen.
Liza da Costa – Gesang
Thomas Lange – Gitarre
Alexander Sonntag – Bass
Wolfgang Stamm – Percussion

Die deutsch-brasilianische Sängerin Liza da Costa läßt sich bei ihren Bossa-Nova-Interpretationen von einem Jazz-Trio begleiten. Aus dieser reizvollen Kombination entsteht eine sehr lebendige Musik, die den brasilianischen Melodien eine europäische Note gibt. Die Sängerin nennt einen der Titel dann auch gleich "Bossanomia" und setzt darin ihre "Lehre vom Bossa" in Musik um. Dies mit einer spürbaren Begeisterung für die Musik, die sich auch in ihrer Anmoderation der auf portugiesisch gesungenen Lieder ausdrückte. Für die des portugiesischen nicht mächtigen Zuhörer erklärt da Costa ihre Texte in einer sehr charmanten Weise, die das Magdeburger Publikum sofort für sich einnimmt. So beispielsweise den Text einer melancholischen Ballade über das nicht ganz dazu gehören, zu einer Kultur, einem Leben, einer Umgebung – einem Gefühl, daß wohl jeder in der einen oder anderen Form schon mal erlebt hat. Die Melancholie ist in den Texten oft mit dabei, ob es um das Weggehen und Wiederkommen geht, um Liebe und Verlassen sein, Glück und Unglück oder um den heimlichen Neid auf andere Frauen. Dennoch ist die Musik der Band fröhlich und mitreißend; es macht Spaß zuzuhören.

Ihren Musikern, mit denen sie schon seit zehn Jahren gemeinsam auf der Bühne steht,  läßt Liza de Costa Platz für eigene Solopassagen, bringt sich darin aber auch mit ihrer Stimme ein. Etwa bei einem musikalischen Wettstreit mit ihrem Schlagzeuger, woraus dann so etwas wie beat boxing entsteht. Klasse!

War der erste Set sehr jazzig, so begann die Band nach der Pause zunächst  mit eher traditionellen Klängen. Aus der Schwüle des warmen Regentages heraus versetzte die Musik die Konzertbesucher in beste sommerliche Stimmung. Man mochte einfach die Augen schließen und den wiegenden Klängen nach draußen in den Sommer folgen.

Die Musik der Band beschreibt Liza da Costa als "Fusion Bossa Nova" und sieht darin eine Auseinandersetzung mit ihrer musikalischen Herkunft. Musik und Text stammen aus ihrer Feder, allerdings bestimmen anschließend die Musiker ihrer Band mit, was musikalisch geht und was eher nicht. Und auch über den Atlantik hinweg gibt es Verbindungen zu Musikern in Brasilien, mit denen sie sich über die Musik austauscht.


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